japanbeobachtungen

Just another WordPress.com site

Archive for Dezember 2014

Ho,ho,ho! Es weihnachtet sehr!

leave a comment »

写真 (1)

Von wegen in Japan feiert man Weihnachten nicht! Das Photo habe ich bei mir um die Ecke aufgenommen!

Zugegeben, das ist die Ausnahme 🙂 Aber immerhin gibt es bei uns in der Naehe gleich zwei Haeuser mit massenweise Weihnachtsschmuck.

Ich darf uebrigens bis einschliesslich 26.12. arbeiten … Und das beste ist, dass ich NIX zu tun habe, weil unsere Geschaeftspartner sich zum Teil tatsaechlich oder aber wenigstens innerlich sich schon in die Weihnachtsferien verabscheidet haben.

Naja, wenigstens geht es Ende des Jahres ins warme Okinawa 🙂

In diesem Sinne wuensche ich allen Bloglesern frohe Weihnachten!

Written by hanayagi

Dezember 23, 2014 at 6:09 am

Veröffentlicht in Uncategorized

Klartext

with 2 comments

Vor ein paar Tagen hat „dein_blogbeobachter“ einen interessanten Kommentar verfasst. Ich habe ein paar Tage ueberlegt (nein, nicht jede Minute :)), ob ich den Kommentar ignoriere, oder eine Antwort schreibe.

Da in dem Kommentar aber ein paar ganz wesentliche Aspekte des Lebens in Japan angesprochen werden, habe ich mich entschieden, der Antwort einen eigenen Post zu widmen. (Das ist auch ganz praktisch, dann da kann ich aus dem Naehkaestchen plaudern, was wenig arbeitsintensiv ist :))

Hier also der Kommentar in Auszuegen:

Ich gehe auf die 33 zu und habe ein spätes Studium zum Ingenieurwesen angefangen und hoffe es im Sommer 2015 erfolgreich zu beenden.

Ingenieur ist gut und fast die einzige Moeglichkeit in Japan einen anstaendigen Job mit anstaendiger Bezahlung zu bekommen.

Japan kursierte mir schon seit sehr geraumer Zeit als potenzielles Ziel für einen Job aber nachdem ich viele deiner Mitteilungen hier gelesen habe traten Zweifel auf, ob das ganze doch nicht zu gewagt ist.

Habe ich so viel Negatives ueber Japan geschrieben? Ich hatte eigentlich nicht vor, so wie der gute Samurai Biker oder gar Debito-dono ‚rueberzukommen …

Wie würdest du meine Situation einschätzen für Japan und würde es sich lohnen, da ich eine Reise mal planen möchte um mir das Land näher zu betrachten!?

Naja, da ich nur weiss, dass du bald einen Ingenieursabschluss haben willst, kann ich deine Situation wohl kaum beurteilen 🙂 Was ich aber sagen kann, ist, dass eine Reise nach Japan sich immer lohnt. Und so billig wie jetzt war es lange nicht. Aber auf einer Reise lernst du nicht unbedingt die Dinge ueber das Land, die du wissen musst, um hier zu leben. Anders gesagt: Als Tourist sieht man normalerweise nur die schoenen Seiten Japans. Und selbst wenn man sich Muehe gibt, auch die nicht so schoenen Seiten zu sehen (Und warum sollte man auch, wenn man schon im Urlaub ist?) muss man doch zwangslaeufig an der Oberflaeche bleiben. Die negativen Seiten Japans (Politik, Gesellschaft, Alltag, Medien … you name it.) erlebt man eher nicht als Tourist …

Letzten Endes musst jeder selbst des Leben hier erleben, um zu wissen, ob es ihm hier gefaellt. Aber wenn du eine gute Stelle findest, was als Ingenieur durchaus moeglich ist, dann: Warum nicht? 🙂  Wenn du als Expat ueber eine deutsche Firma kommst, hast du ein richtig angenehmes Leben hier … nur dass du dann Gefahr laeufst, in der Expat Bubble gefangen zu bleiben. Zur Expat Bubble kannst du in den einschlaegigen Blogs/Foren sicher Berichte finden.

Welches Land sagt dir mehr zu mit deinen heutigen Erfahrungswert, D oder J?

Klartext, eh? Ich denke – und hoffe – dass jeder, der ein paar Jahre in einem Land lebt, sich normalisiert, d.h. dass die Dinge einfach normal werden und es keinen Vergleich zwischen „hier“ und „da“ mehr gibt. Oder klarer ausgedrueckt: Mein Leben findet in Japan statt. Familie, Arbeit, Freunde … alles hier. Da stellt sich im allgemeinen die Frage: „Waere es in Deutschland besser?“ eigentlich nicht.

That being said …. Es gibt gute Gruende fuer mich Japan zu verlassen. Dazu zaehlen die – meiner Ansicht nach – offensichtlich negativen Seiten Japans, wie das disfunktionale politische System und der Rechtsruck seit 2012 , die ewige Benachteiligung der Frauen, die fehlende Diskurskultur und Obrigkeitshoerigkeit/Hierarchieglaeubigkeit, die hohen Lebenshaltungskosten, das Bildungssystem, der im Vergleich zu Deutschland laecherliche Jahresurlaub ….

Aber letzten Endes sind die oben genannten Dinge nicht unbedingt entscheidend fuer tatsaechliche Lebensentscheidungen. Fuer mich persoenlich ist wichtig, dass mein Sohn eine Chance bekommt, zweisprachig aufzuwachsen, was in D. einfacher ist. Dann, dass er eine gute Bildung bekommt, was in D. billiger ist.  Und dann noch, dass wir als Familie ein gutes Auskommen haben (Gleichstand D. – J.).  Alle diese Faktoren (und mehr) sind wichtig. Meine Firma ueberlegt uebrigens, mich in ca. 2 Jahren nach Deutschland zu versetzen, was fuer mich persoenlich eine sehr gute Option ist. Dann 10 Jahre in Japan sind auch erstmal genug 😉

Das war eine sehr ausfuehrliche Antwort, auch wenn sie Dir vielleicht nicht soviel nuetzt 🙂

Written by hanayagi

Dezember 19, 2014 at 1:51 am

Veröffentlicht in Uncategorized

Alternativlosigkeiten!

leave a comment »

Ja, in Japan ist bald wieder Wahl! Dank Herrn Abe, der „ueber seine Wirtschaftspolitik abstimmen lassen“ will, aber letztendlich doch nur seine ultra-nationalistische Agenda fortsetzen moechte. Aberich wollte ja eigentlich ueber etwas anderes schreiben … hier seht ihr ein Wahlplakat mit Abes Grinsefresse darauf.

img_visual

Und was steht auf dem Plakat?

„Um die Konjunktur wieder anzukurbeln ist mein Weg alternativlos.“

Der „Weg“ heisst „Abenomics“ … und wenn man bedenkt, dass Japans Wirtschaft dieses Quartal um 1.6% geschrumpft ist, muss man sagen … ein VOLLER ERFOLG …

Aber mal im Ernst: Frau Merkel fand doch auch so einiges alternativlos. War da auch die Atomenergie darunter? Wenn ja, dann gibt es vielleicht doch noch Hoffnung fuer Japan.

Written by hanayagi

Dezember 9, 2014 at 8:05 am

Veröffentlicht in Uncategorized

Wie hiess er noch …. aehm .. ich hab’s gleich … ach ja, Hashimoto!

with one comment

Jap, zum Glueck ist er ein bisschen in Vergessenheit geraten, der gute Toru Hashimoto, seines Zeichens Buergermeister von Osaka und einer meiner Lieblingsfeinde in der japanischen Politik. War wohl seiner Popularitaet doch etwas abtraeglich, dass er jahrelang seine Frau (4 Kinder) betrogen hat.

Letzte Woche habe ich wieder einen schoenen Artikel ueber den Herrn Buergermeister gelesen:

Er hatte dafuer gesorgt, dass die Stadt der boesen, boesen Lehrergewerkschaft verboten hat, Schulen als Versammlungsorte fuer ihre Fortbildungen zu benutzen. Das ging 40 Jahre lang problemlos. Aber 2012/13 hat Herr Hashimoto es verboten. Also ging es vor Gericht.

Das Ergebnis: Der Beschluss der Stadtverwaltung ist illegal. Dazu aus dem Gerichtsurteil

“It’s clear that the mayor recognized the right to assembly on the part of the teachers was being violated, and we’re forced to say that was his intent,” the ruling said.

Schallender kann eine Ohrfeige wohl nicht sein.

Der langsame Niedergang der Gewerkschaften wird sich wohl leider nicht aufhalten lassen. Aber schoen, wenn die Kapital-Radikalen wie Hashimoto ab und zu mal ihre Grenzen gezeigt bekommen.

Written by hanayagi

Dezember 4, 2014 at 7:08 am

Veröffentlicht in Uncategorized

Tagged with

Und nochmal Gender …

leave a comment »

… fuer’s erste der letzte Artikel zum Thema 🙂

In der Japan Times habe ich letzte Woche einen interessanten Artikel entdeckt: Ein junger Mann hat die Fukuoka Women’s University verklagt, weil er keinen Studienplatz bekommen hatte. Er wurde ausdruecklich aufgrund seines Geschlechts abgelehnt. Der junge Mann argumentiert nun vor Gericht, dass er in seiner direkten Umgebung sein Fach nur an ebendieser Uni studieren kann.

Und sein Anwalt dazu:

A lawyer representing him is arguing that women-only colleges are no longer relevant and discriminate against men.“In the past, women’s universities had the role of giving preferential treatment to women who had fewer opportunities for education, but that role is no longer necessary,” he said.

Interessant. Ich war mir nicht bewusst, dass Frauenunis mal dazu da waren, Frauen eine bessere Chance auf Bildung zu geben. Vielleicht war das wirklich mal so, damals Meiji/Taisho/Showa. Weiss da jemand etwas drueber?

Worueber ich allerdings schmunzeln musste, ist, dass Frauenunis „Maenner diskriminieren“ wuerden. Als Hintergrund dazu: Frauenunis sind fuer gewoehnlich nur dem Namen nach Unis und bringen Frauen bei „gute Hausfrauen und Muetter“ zu werden. Und dann gibt es noch die „Frauenberufe“ wie z.B. irgendwas mit Erziehung oder Ernaehrung. Was fehlt? So ziemlich alles, womit man mal Karriere machen und Geld verdienen kann.

Aus diesem Grund lehne ich Frauenuniversitaeten ab: Sie sind eben keine Universitaeten (im Humboldtschen Sinne), sondern maximal mittlere Bildungsanstalten mit sehr eingeschraenktem Bildungshorizont, die helfen den Gender-Status Quo in Japan zu zementieren.

Und deshalb sind sie ein Instrument zur Unterdrueckung der Frauen in Japan, und eben NICHT der Maenner. Insofern ist die Argumentation des Anwalts schon sehr verqueer.

Andererseits: Aus Sicht des jungen Mannes ist es wohl schon ein Problem, wenn er nicht in der Naehe studieren kann. Aber er ist damit ja auch nicht gerade alleine auf der Welt ….

Anmerkung am Rande: Laut JP Wikipedia gibt es noch 74 Frauenunis in Japan. Tendenz abnehmend.

Written by hanayagi

Dezember 3, 2014 at 5:42 am

Veröffentlicht in Uncategorized

Tagged with