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Neuer Job (naja, nicht mehr ganz so)

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Jap, ich habe mal wieder einen neuen Job. Wobei ganz so neu ist er auch nicht, da ich seit mittlerweile ueber einem Jahr bei meiner neuen Firma arbeite.

Bei meiner alten Firma musste ich leider auhoeren. Wie sagt man so schoen? „Differenzen mit der Geschaeftsleitung“. Genauer gesagt war mein Chef ein elender Nazi und hat damit auch auf Arbeit nicht hinter dem Berg gehalten.

Und nein, das Wort Nazi ist nicht uebertrieben. Er gehort zu der Gruppe Japanern, die meinen, Japan sei ganz, ganz toll, haette nie etwas boeses gemacht und der zweite Weltkrieg waere sowieso nur Propaganda des Westens. Und die Chinesen und Koreaner sind alles nur undankbare Halbmenschen. Naja, ihr versteht schon ….

Dazu kam noch das ewige Drama im Buero wenn Cheffe mal wieder einen Wutanfall bekam, weil einer der Angestellten tatsaechlich oder eingebildet einen Fehler gemacht hatte.

Toll war auch der „Geschaeftspartner“ der mich am Telefon persoenlich beschimpfte und rassistisch beleidigte und als ich mir einmal erlaubte, einfach aufzulegen, die beleidigte Leberwurst spielte. „War doch alles gar nicht so schlimm!“ … wenn man als Yakuza in Japan’s Unterwelt lebt, vielleicht ….

Ihr seht, ich hatte eine Menge Frust. Und eines schoenen Tages habe ich mir dann gesagt: Bis hierher und nicht weiter.

Ich hab’s nicht einen Moment bereut. Denn erstens habe ich innerhalb einen Monats einen neuen Job gefunden und dann war der Job / die Firma und die Bezahlung auch noch besser. Nie mehr unbezahlte Ueberstunden …

Und der neue Job? Ich arbeite jetzt fuer einen japanischen Sensorenhersteller mit einem sehr relaxten Vorgesetzten. Gut, es gibt hier den ueblichen Japan-Mist, was vor allem die freundlich ausgedrueckt mangelhafte Uebersetzung der japanischen Materialien, die himmelschreiende Diskriminierung unserer weiblichen Belegschaft und das nicht vorhandene Marketing betrifft. Leute, wenn euch keiner kennt, koennt ihr auch nix verkaufen. So einfach ist das.

Naja, ich habe mich also daran gemacht, zumindest ein bisschen was in der Firma zu verbessern. Z.B.

  • Den englischen Text unserer Katalog(e) korrigiert und sie neu ausgedruckt
  • Unsere Homepage komplett neu designt und „relaunched“ (natuerlich nicht alleine)
  • Das Team fuer den Aufbau unseren Onlineshops (Japan und Global) geleitet und bin immer noch Verantwortlicher.
  • Diverse Praesentationen / (potentielle) Kundenlisten erstellt
  • Neue Kunden gefunden und betreut (falls alle meine aktuellen Projekte gluecklich enden, duerfte unser Umsatz in Europa um 30 – 40% steigen)
  • Google Werbung geschaltet

Ja, ich bin ziemlich zufrieden mit meiner Leistung 🙂

Natuerlich gibt es auch Probleme, z.B. will Cheffe nicht das Geld rausruecken fuer eine laengerfristige Google Werbekampagne, obwohl ich denke, dass das eine sehr gute Investition fuer uns waere.

Aber wenn alles perfekt waere, waere es nicht Arbeit!

Und mein Fazit aus vier japanischen Arbeitsverhaeltnissen?

  • Japaner sind Amateure, speziell, wenn es ums Ausland geht (Ueberraschung!)
  • Japaner wollen zwar im Ausland Geld verdienen, wissen aber nicht wie das geht / bzw. wollen dafuer kein oder zu wenig Geld ausgeben
  • Japaner sind sooooo konservativ

-> Nur persoenliche Erfahrung. Dass es auch anders geht, zeigt ja z.B. Muji oder Toyota.

Written by hanayagi

August 11, 2015 um 4:41 am

Veröffentlicht in Uncategorized

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