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Archive for the ‘Japan – Privat’ Category

Neuer Job

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Ich habe gerade mal meine Artikelserie ueber Sex in Japan gelesen. Mensch, hatte ich damals viel Zeit und Lust zum Schreiben!

Und jetzt saugt mir das Salaryman-Dasein und der kleine Schreihals jeden Funken Kreativitaet aus dem Leib. Naja, was soll man machen …

Aber eigentlich wollte ich ja ueber meinen neuen Job schreiben …

Ich bin im Moment ziemlich zufrieden. Ich arbeite bei der japanischen Niederlassung einer deutschen Firma, die Nahrungsergaenzungsmittel vertreibt. Die japanische Niederlassung ist noch ziemlich klein (9 Mitarbeiter) wodurch ich auch viele Arbeiten erledigen muss, die normalerweise ein Japaner machen wuerde.

Meine Aufgabengebiete sind:

– Koordination mit Deutschland

– Administration der Webseite

– Uebersetzungen

– Importformalitaeten

– Kontakt zu Geschaeftspartnern

– Telefondienst (Bestellungen, Stornierungen, Fragen von Kunden etc.)

 

Gegenwaertig betreue ich zum Beispiel folgende Projekte:

– Eine Geschaeftsreise mit insgesamt 21 Personen nach Deutschland

– Ueberarbeitung der Webseite und des Onlineshops

– Ueberarbeitung eines Katalogs (knapp 80 Seiten) mit knapp 40 Seiten Neuuebersetzung

– Diverse Events in Japan

– Zollformalitaeten eines neuen Produkts

– Importformalitaeten von vier weiteren neuen Produkten

usw.

 

Sehr abwechslungsreich und auch ziemlich fordernd. Im Moment macht das ziemlich viel Spass.

 

Aber natuerlich hat alles seine Schattenseiten …

Ich schreibe diesen Artikel weil ich auf eine „Telefonkonferenz“ aus Deutschland warten muss. Dabei werden viele der 35 Niederlassungen in verschiedenen Laendern per Telefon zusammengeschaltet und die Zentrale in Deutschland informiert ueber die wichtigsten Neuigkeiten. Klingt alles ganz toll und aufregend, aber im Endeffekt muessen mein Chef und ich nach dem Feierabend am Freitag vier Stunden ausharren, weil die Zentrale ihren &’%$(%$ nicht hochkriegt und zu einer Zeit anruft, die fuer die asiatischen Niederlassungen etwas ertraeglicher ist. (Was durchaus moeglich waere …)

… und wir haben es immerhin noch besser als die Niederlassung in Australien …

Noch Fragen?

Written by hanayagi

August 9, 2013 at 12:11 pm

Veröffentlicht in Japan - Privat

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Meine alte Firma

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Mittlerweile ist es schon knapp ein halbes Jahr her, seit mir bei meiner alten Firma gekuendigt wurde. Ich glaube, so langsam ist es OK, wenn ich ein paar Details preisgebe.

Die Firma heisst CyGames und ist eine der groesseren Softwarefirmen, die in Japan Spiele-Apps fuer (vor allem) Smartphones herstellen. Die Firma hatte einen  Riesenhit mit dem Spiel „Shingeki no Bahamut“ (神撃のバハムート) was ich mal woertlich mit „Bahamuts goettlicher Angriff“ uebersetze. Das Spiel war auch in Uebersee, speziell in Amerika sehr erfolgreich.

Im Grunde ist das Spiel ein Abklatsch von Magic The Gathering und man kann mit viel Geld immer bessere Karten kaufen um Gegner zu besiegen. CyGames hat das Konzept selbst auch vielfach kopiert und z.B. in ein Magical Girl Spiel namens „Idolmaster – Cinderella Girls“ verwandelt.

Meine Abteilung hat die Fussballversion des Spiels in verschiedene westliche Sprachen uebersetzt um so einen Fuss in den europaeischen Markt zu bekommen. Leider hat die Firma alles andere falsch gemacht, so dass das Spiel sehr schnell floppte und die gesamte Uebersetzungsabteilung fuer Europa (immerhin knapp 15 Leute) wieder eingestampft und die Uebersetzer allesamt entlassen wurden. Nur das Englisch-Team, das fuer Bahamut und Marvel – War of Heroes zustaendig ist, blieb bestehen.

Was das Management und die Planung angeht … nun ja, das ist sehr ungluecklich gelaufen. Zumindest habe ich daraus zwei Dinge gelernt: 1) Arbeite nicht in der IT-Branche. 2) Nie wieder „Haken“(Temporary)-Vertrag. Der Stundenlohn mag zwar ganz gut sein, aber die Firma kann dich jederzeit auf die Strasse setzen. Die ungluecklichen Leutchen vom Customer Service Europe wurden zum Teil am selben Tag (!) ueber ihre Entlassung informiert. Also: Du kommst zur Arbeit und dein Chef sagt dir, dass du ab heute nicht mehr zu kommen brauchst …

Wir hatten immerhin ein paar Wochen Vorwarnung …

 

Naja, wie auch immer. Vom Management der Firma einmal abgesehen war es eine gute Zeit. Das Uebersetzerteam war klasse – ausnahmslos nette und erwachsene Menschen und ich hatte viel Spass mit den Kollegen. Und den einen oder anderen Kniff habe ich auch gelernt im Umgang mit Smartphones und Computern.

Mein direkter Vorgesetzter hat mich dann auch noch dazu inspiriert einen Word/Excel-Kurs zu besuchen, waherend ich auf der Suche nach einem neuen Job war. Und jetzt kann ich nicht ganz ohne Stolz behaupten, einer der ganz wenigen Europaer zu sein, die die JAPANISCHE MOS Excel/Word-Pruefung bestanden haben. Und ich kann das gelernte Wissen bei meiner jetzigen Arbeit auch noch sehr gut gebrauchen. Alles in allem eine sehr gute Entscheidung.

 

Und hier noch ein paar Bilder aus der glamoroesen Welt der IT-Kreativbranche:

Mein Team (Uebersetzer und Programmierer). Der Dicke Mann in der Mitte war der Program Director und leider voellig unfaehig. Ich denke noch immer, dass er eine wichtige Rolle bei dem Scheitern unseres Spiels spielte.

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In der Firma wurde gerne gefeiert.

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Hier haben wir fuer einen der Bosse ganz oben eine Sumo-Show organisiert. Daher die alberne Kappe 🙂

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Viele der japanischen Kollegen waren Otakus. Erstaunlich, hm? Der Waldschrat links ist ein Programmierer, der als Hobby „Survival-Training“ betreibt und seinen Tarnanzug an Halloween mitbrachte …. (Er sammelt ausserdem noch Taschenlampen …)

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Und dann war da noch die Klassenfahrt Firmenreise zu einem Hotel in der Naehe Tokyos

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True Bubble-Era stylin‘

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Feiern auf Otaku Art. Mit (wirklich interessantem) Otaku-Quiz. Fuer den Gewinner gab es richtig nette Preise im Wert von mehreren tausend Euro.

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Und hier noch die Umgebung des Hotels

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Wir waren mit knapp 300 Mann da, wenn ich mich recht erinnere … daher die vielen Busse.

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War keine schlechte Zeit, aber ich bin schon froh, dass ich jetzt einen stabilieren Job habe 🙂

 

Written by hanayagi

Juli 17, 2013 at 12:35 pm

Umzug und mehr

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Ja, lang ist’s her, dass ich hier ein Lebenszeichen gegeben habe. Und viel ist passiert.

Ich habe einen neuen Job (dazu ein anderes Mal mehr) und Frau, Kind und meine Wenigkeit ziehen endlich mal wieder um. Wir hatten unsere Wohnung hier in Chofu nun schon seit 5 Jahren oder so.

Die neue Wohnung liegt in Nordtokyo, ist deutlich groesser (koennte sogar in Deutschland als anstaendig durchgehen, vermute ich) und hat einen fuer mich wesentlich angenehmeren Weg zur Arbeit. Ich muss nicht mehr Umsteigen, kann wahrscheinlich meistens im Zug sitzen und duerfte generell ungefaehr eine Stunde pro Tag WENIGER IM ZUG verbringen.

 

Nun aber Fotos zu unserer fantastischen 63,48 Quadratmeter-Wohnung.

 

Das Kinderzimmer (das groesste und hellste Zimmer im Haus)

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Das Schlafzimmer

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Mein EIGENES Zimmer (das kleinste Zimmer … aber immerhin MEINS)

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Die Kueche

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Der Flur

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Das Bad (Nein, keine japanische Supertoilette sondern das japanische Standardmodell)

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Die Terasse

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Und die Front (生活感が触れる。)

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Das Wohnzimmer muss geheim bleiben, da ich nur Bilder mit Frau und Kind habe und Frau nicht wollte, dass ich ihre Fotos veroeffentliche.

 

Wir bezahlen fuer unsere Wohnung ab sofort 100.000 Yen / Monat was bei dem billigen Yen im Moment so 750 Euro sein duerften. Fuer den Preis ist die Wohnung relativ schoen und relativ gross (nicht vergessen hier ist Tokyo!) – wir bezahlen dafuer mit der Entfernung vom naechsten Bahnhof. Ich muss also auch weiterhin mit dem Fahrrad bis zum Bahnhof fahren. Naja, beim naechsten Umzug sollten wir genug Geld fuer eine schoene Wohnung in zentraler Lage haben.

 

Aus deutscher Sicht macht sie vielleicht nicht so viel her, aber wir finden, es ist eine sehr schoene Wohnung 🙂

 

P.S. Kosten bei einem Umzug in Japan:

– Kaution (max drei Monatsmieten, meistens aber weniger)

– Reikin („Dank-Geld“ – Geschenk an den Vermieter, das dieser so freundlich ist mein Geld zu nehmen …. max drei Monatsmieten)

– Maklergebuehr (zehntausende von Immobilienfirmen muessen ja auch irgendwie leben … normalerweise ungefaehr eine Monatsmiete)

– „Buergegesellschaft“ (Manche Vermieter wollen sich nicht auf einen altmodischen Buergen verlassen, und so darf man als Mieter maximal eine Monatsmiete an eine Firma blechen, die das uebernimmt.)

– Versicherung (Katastrophen(Feuer?)versicherung und Haftpflicht sind obligatorisch – kosten aber nur ein paar hundert Euro)

– Schluesseluebergabe (Ja, genau. 200 Euro damit man den Schluessel bekommt…)

– Dazu dann noch je nach Vermieter einmal im Jahr oder alle zwei Jahre eine „Vertragserneuerungsgebuehr“ die maximal zwei Monatsmieten betragen kann.

 

Wir hatten dieses Mal Glueck und mussten nur so etwa 3000 Euro bezahlen (+ Umzug).

 

 

Written by hanayagi

Juli 13, 2013 at 9:44 am

Langeweile: Ein paar Schnappschüsse von meinem Häändy!

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Auf Arbeit nichts los und mir ist langweilig. Also ist es mal wieder Zeit, Blog zu schreiben! Und was wäre einfacher, als einfach mal mein Handy auszuräumen?

 

Kyoto, Bahnhof

 

Kyoto, Blätter

 

Kyoto, Kinkakuji

 

Kyoto, Gion Corner

 

Kinder im Sommer

 

Kyoto, Inari Taisha, Ema

 

Tokyo, U-Bahn (Sexuelle Belästigung ist kein Kavaliersdelikt!)

 

Tokyo, Straßenunterführung Nähe Shibuya (Bitte keine Sexindustrie Werbung aufhängen!)

 

Tokyo, New Yorker’s Cafe (Yellow Cab steht bei dem Kuchen hier. Der Ausdruck wurde früher abfällig für leicht zu habende Japanerinnen benutzt!)

 

Tokyo Disney Sea, Disney Zug mit Micky Mouse Fenstern

… und Haltegriffen

 

Tokyo, Narita Airport

 

Tokyo, Shibuya. Ein Weihnachtsbus ist ja eine nette Idee, aber ich konnte nciht herausfinden, wohin der Bus denn nun eigentlich fuhr … (zum Nordpol?)

 

Die restlichen Bilder stammen von unserem kleinen Neujahrsausflug nach Hakone, bzw. genauer nach Oohiradai.

 

Dieser Zug nennt sich „登山鉄道” oder auch „Bergsteigbahn“

 

Am Bahnhof von Oohiradai: Ich bin ein Hündchen! Ich wünsche euch viel Spaß und eine entspannte Zeit in Oohiradai!

 

Und hier unser tolles Hotel (Ryokan)-Zimmer: Hat auch nur 150 Euro pro Nase und Nacht gekostet …

Immerhin war das Essen ziemlich gut und wir konnten Wii spielen. … Frau war ganz traurig weil sie bei Mario Kart gegen mich verlor 🙂

 

Wort des Tages: 退屈 – taikutsu – Langeweile

 

 

 

Written by hanayagi

Januar 18, 2013 at 8:38 am

Und wieder ein Jahr um

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2 Monate ist es her seit meinem letzten Artikel. Viel ist seitdem passiert und auch davor 🙂

Das Wichtigste gleich vorweg: Der Mini-Dinosaurier da unten ist mein Sohnemann! Und ja er ist zum knuddeln und wuddeln! Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels ist er drei Monate alt und etwa 7,3 kilo schwer. Und sooo süß 🙂

Bei der Geburt wog er 3.700 Gramm und war selbstverständlich das größte Baby im Krankenhaus (wir sind schließlich in Japan!).

Kai

Und einen neuen Job habe ich auch noch. Muss ja schließlich den kleinen Dinosaurier ernähren. Ich arbeite jetzt bei einer großen japanischen Games-Company als Übersetzer. Ich übersetze dabei zusammen mit einem anderen Deutschen Spiele von Japanisch nach Deutsch.

Morgen geht es dann auf nach Hakone. Onsen, Mochi und so. Unser Ryokan ist auf Familien mit Babies spezialisiert und in unserem Zimmer gibt es Wii und PS3. Hoho, lang, lang ist’s her, seit ich Konsolenspiele gespielt habe. Freu‘ mich ein bisschen drauf.

Und was Japan angeht:

– Politik: Die Japaner haben wieder LDP gewählt. (Kollege meinte, die wäre wenigstens fiskalpolitisch realistisch. Worauf ich ihn fragen musste, wer denn dann Schuld am horrenden Staatsdefizit hat …) Ich kaufe dann schonmal mein Rückflugticket nach Deutschland, für den Fall, dass Abe, Ishihara, Hashimoto und die anderen Knallchargen es endgültig schaffen, Krieg mit China anzuzetteln, oder einer der wieder angefahrenen Atommeiler beim nächsten Beben explodiert …

Mal ganz im Ernst, ich finde die Politik hierzulande im Moment so traurig, dass ich in der nächsten Zeit wohl bewusst keine Zeitung lesen/Nachrichten schauen werde. (Und die Japaner sehen das nicht anders: Das Einzige was hier zunimmt, ist die Politikverdrossenheit.)

– Kouhakuutagassen wird mal wieder eine Johnny Kitagawa (Arashi) & Akimoto Yasushi (AKB48&co) Werbeveranstaltung „gähn“

Wort des Tages: 焼餅 – yakimochi – Gegrillter Klebreiskuchen, oft mit Bohnenpaste gefüllt („yakimochi wo yaku“ (yakimochi grillen) bedeutet übrigens auch eifersüchtig sein!)

Written by hanayagi

Dezember 31, 2012 at 8:56 am

Zurück in Tokyo

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Ja, ich bin wieder da! Ich hatte mir selbst eigentlich vorgenommen den Blog auch während der 10 Tage, die ich arbeitsbedingt nicht in Tokyo war, zu betreiben. Aber … sorry, ich war abends einfach zu faul/müde.

Als Ausgleich gibt es heute ein paar Fotos, die ich während dieser Zeit bzw. ein paar Tage davor gemacht habe.

Vor ungef:hr zwei Wochen fegte ein Taifun über Tokyo hinweg. Den Baum hinten auf dem Bild hat es dabei erwischt.

Nachdem wir etwa vier Jahre in direkter Nähe des Ghibli-Museums gewohnt haben, haben wir uns endlich aufgerafft, uns dieses auch einmal anzusehen. Leider ist Herr Miyazaki ein Copyright-nazi sehr auf sein geistiges Eigentum erpicht und Fotos im Gebäude sind nicht erlaubt.

Totoro!

Hübsch, hübsch!

Kekse mit Softeisgeschmack? Aba sicha! (hat übrigens nicht mal schlecht geschmeckt)

Bei über 30 Grad im Schatten und 60% Luftfeuchtigkeit kann man auch mal alle viere baumeln lassen. 😉

„Etikette-Beutel“. Wie heissen Kotztüten in Deutschland offiziell?

In Japan können sogar Absperrungen niedlich sein. Ich sehe schon junge Japanerinnern „kawaii“ in NHK-Mikrofone kreischen.

Ich habe schon seit einer Weile die Theorie, dass es in Japan nicht nur eine Fixierung auf die Jugend gibt, sondern auch Diskriminierung von allen nicht-alten Menschen. Fest steht auf jeden Fall, dass Werbemenschen in Japan (und wohl nicht nur dort) ältere Menschen mögen, da die das meiste Geld haben. In dieser Werbung wird 40 – 50 jährigen eine billigere Autoversicherung versprochen, da sie die sichersten Fahrer wären. Das mag auch stimmen. Nur, was mir nicht gefällt ist die Wortwahl:

„Die Autoversicherung für Erwachsene“

„Verglichen mit jungen Menschen haben Menschen in den 40ern und 50ern weniger Unfälle. Dann sollte auch die Versicherung billiger sein.“ (das ist ganz OK und steht hier nur der Vollstaendigkeit halber)

„Ab 40 Jahren sollte man die Versicherung für Erwachsene wählen.“

Ich habe das schon öfter gesehen. In Japan scheint es eine Vorstellung von „erwachsen sein“ zu geben, die neben einem gesetzten Alter auch einen gewissen Lebensstandard (Auto, Haus) vorraussetzt. Wer sich diesen Lebensstandard nicht leisten kann oder gar unter 40 ist, muss damit also ein Kind sein. Ich weiss ja nicht …

Wort des Tages:  大人 – otona – Erwachsen(er)

Takeshi-san desu ka?

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So werde ich seit mehr als einem Jahr auf meinem Handy angesprochen. Nein, ich bin nicht Takeshi.

Nach einer laengeren Pause hatte ich letzte und diese Woche wieder ein paar Anrufe und letzte Woche hat meine Frau sich freundlicherweise am Telefon abreagiert. Hat aber nichts genutzt, denn heute gab es wieder einen Anruf fuer Herrn Takeshi. Nein, ich heisse noch immer nicht Takeshi. Ich habe nie Takeshi geheissen, heisse nicht Takeshi und bin mir beinahe absolut sicher, dass ich nie Takeshi heissen werde.

Ich hatte mir diesmal einen Schlachtplan zurechtgelegt: Zuerst ging ich auf den Anrufer ein, einfach um herauszufinden worum es eigentlich geht. Anscheinend geht es um Pferdewetten (Acquise). Damit war mein Wissensdurst gestillt und ich keifte den armen Telefoinisten (oder neudeutsch „Callcenter-Agent“) richtig schoen an. Ich teilte ihm zum Beispiel mit, dass ich Auslaender bin und keinen Herrn Takeshi kenne (ist das nicht ein Vorname anyway?) und dass ich ihm und seinen Kollegen schon zigmal gesagt habe mich NICHT MEHR ANZURUFEN.

Nun habe ich ein wenig die Befuerchtung, dass der gute Mann mir nicht geglaubt hat, weil mein Japanisch zu gut ist (Japaner am Telefon finden mein Auslaendersein nur heraus, wenn ich mich mal verhaspele oder sie nach meinem Namen fragen). Naja, wenn es noch einen weiteren Anruf gibt, werde ich mich wohl zu Softbank begeben muessen und meine Nummer aendern. Und alles nur weil die Trottel nicht checken, dass ihnen dieser „Takeshi“ einen Baeren aufgebunden hat.

Wort des Tages: 競馬 – keiba – Pferderennen bzw. Wetten

Written by hanayagi

Juni 26, 2012 at 7:48 am

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Es ist Fruehling

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Jaja, etwas mehr als zwei Wochen seit Diablo 3 angefangen hat meine gesamte Freizeit aufzufressen. Aber so langsam klingt der Suchtpegel ab. Und das bedeutet hier gibt es bald wieder etwas zu lesen, hehe. Für heute erst einmal ein paar schöne Fotos aus der Nachbarschaft.

 

Harajuku hat sich in den letzten Jahren wirklich sehr verändert. Das hier ist der Eingang eines Einkaufstempels an der Kreuzung mit H&M und dem Condomania Laden.

 

Die folgenden Fotos habe ich bei einem kleine Spaziergang von Omotesando nach Shibuya aufgenommen. Das Gebäude im Hintergrund ist die UN-Universität (wusste gar nicht, dass es so etwas gibt). Die Fahnen stellen Karpfen dar und der Japankenner weiss, dass es die Zeit des Jungenfests ist.

 

Diese merkwürdige Skulptur stammt von Okamoto Taro, einem in Japan sehr berühmten Künstler. Die deutsche Wikipedia hat auch einen sehr kurzen Artikel über ihn.

 

Englisch ist ja so SAUCOOL!

 

Kleines Quiz: Welchem Zweck dienen wohl die gelb-rot-blauen Markierungen am Eingang einer Bankfiliale in Tokyo? (Und gibt es so etwas auch in D.?)

Auf diesem Werbeplakat wirbt „Flower Artist“ Kariyazaki Shogo für den „Yomiuriland“-Vergnügungspark. Bin ich der einzige der den Typen ein ganz klein wenig unheimlich findet?

 

Und noch ein verspäteter Eindruck von einem meiner diesjährigen Hanami.

 

Samurai Biker hat letztens schon etwas zu diesem Werbeposter geschrieben. Er hatte aber nur eines der beiden Bilder gepostet. Hier also noch einmal das komplette Set. Wirklich klasse wie Mann nach der Arbeit (!) nach Hause kommt und von Frau bewirtet wird, während Frau nach dem Einkaufen (!)  nach Hause kommt und sich um das Kind kümmern darf. Ein Hoch auf Rollenbilder!

 

Und damit ich nicht immer nur meckere hier noch ein paar hübsche Rosen aus unserer Nachbarschaft 😉

 

Wort des Tages: バラ屋敷 – barayashiki – in etwa: „Rosenvilla“

Alltag in Japan: Diablo 3

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Wie jeder ordentliche Gamer schon weiss, ist gestern endlich Diablo 3 entschieden. Grund genug für mich zum ersten Mal seit Starcraft (das war so 2000?) wieder ein Spiel käuflich zu erwerben. Ich habe gestern Nacht ein wenig Livestream geschaut und mich dann endgültig entschieden: Ja, ich will!

Und das heisst ich will sofort! Daraus folgte dann wiederum, dass ich keine Lust auf Online-Kauf hatte, weil SOFORT! Also habe ich mal geschaut, wo ich das Spiel denn kaufen könnte:

– Lokaler Gebrauchtspielhändler: Nö (was ’ne Überraschung)

– Lokaler Technikladen: Nö (keine PC Spiele)

– Großer Technikladen in Shinjuku: Nö (keine Importspiele und von D3 gibt es im Moment keine japanische Version)

– Importspielladen  1&2 in Akihabara: Nö (ausverkauft)

– Importspielladen 3 in Akihabara (letzter Versuch): Bingo!

 

Das war doch schwieriger als gedacht. In Laden 3 hatten sie auch noch ganze zwei Kopien. Und das Beste war, dass der junge Mann mir auch noch 2000 Yen zuviel Wechselgeld gegeben hat. Ich habe natürlich nichts bemerkt. Hehehe.

Mein Schatzzzz.

 

Der junge Mann erklärte mir ausserdem, dass damals Capcom den Vertrieb von Diablo 2 in Japan übernommen hat und es Krach gab, weshalb Blizzard keinen Bock mehr auf Japan hat. Kann das irgendjemand bestätigen oder weiss mehr darüber?

So, ich geh dann mal zocken!

 

Wort des Tages: おつり – otsuri – das Wechselgeld

Written by hanayagi

Mai 16, 2012 at 8:50 am

Veröffentlicht in Japan - Privat

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Das Land des unbegrenzten Service?

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Soeben passiert: Frau und ich suchen ein neues Bett bzw. eine neue Matratze. Und es soll nicht irgendeine Matratze sein, sondern die „Gute“ von „Nihon Bed“. In Queen Size kostet das Teil stolze 210.000 Yen oder auch etwa 2100 Euro. Man sollte meinen, Moebelhaeuser wuerden so ein teures Moebelstueck gern verkaufen, oder?

Ich rufe also, nachdem ich mich durch die -wie viel zu oft – unuebersichtliche Webseite gekaempft habe, beim erstbesten Shop an, den Google mir ausspuckt. Die Dame am anderen Ende fragt mich ein bissel aus, was genau ich denn haben moechte und so und dann kommt der alles entscheidende Dialog:

 

Sie: Haben sie die „Hinweise fuer Erstkunden“ (Link unter der Telefonnummer) gelesen?

Ich: Nein, muss ich das denn?

Sie: Ja, das muessen Sie, wir bedienen keine Kunden, die diese Hinweise nicht gelesen haben.

Ich: Hm, ok. Dann lese ich mir die jetzt durch und rufe in ein paar Minuten noch einmal an, ok?

Sie: Nein, sie haben mich falsch verstanden. Wir bedienen keine Kunden, die diese Anweisungen nicht gelesen haben BEVOR sie zum ersten Mal anrufen!

Ich: Achso? Na, dann tschuess! (Gedacht: Ich bin jetzt also persona-non-grata? Wtf?)

 

Ich koennte jetzt natuerlich meine Frau bitten, die Hinweise zu lesen und dann noch einmal anzurufen, aber das ist uns zu bloed. Wir geben jetzt jemand anderem unser Geld. Wirklich, was geht denn da ab? Brauchen die keine Kunden? Haben die zuviel Geld? Ich fass‘ es immer noch nicht.

 

Dem kann ich nur noch das hier hinzufuegen:

 

Wort des Tages: マジ? – maji? – (ugs.) Echt jetzt?

Written by hanayagi

Mai 8, 2012 at 3:44 am