Archive for the ‘Japan – Privat’ Category
Eindrücke aus Tokushima und Tokyo
So, ich bin zurück und nach drei Tagen Nichtstun auch wieder in der Stimmung hier etwas zu schreiben. Heute ist es mal wieder ein fotolastiger Artikel. Alle Fotos sind mit meinem neuen iPhone aufgenommen worden.
Naruto-oohashi (eine gewaltige Brücke, die die Naruto-Meerenge überspannt)
Und hier noch einmal mit japanischer Kiefer im Vordergrund, für die Ästheten.
Das Naruto Museum von oben.
Insel im Sturm/Strom.
Und noch einmal die Brücke von oben.
Die Wirbel, die durch das Zusammenfließen von zwei Meereströmungen erzeugt werden, sind eine der beiden Haupttouristenattraktionen Tokushimas. An diesem Tag war es leider so stürmisch, dass sie hier kaum zu erkennen sind. Wir konnten deshalb auch nicht das Boot nehmen und uns die Wirbel direkt ansehen.
Als Kind fand ich solche Simulatoren toll.
Eine der kulinarischen Spezialitäten Tokushimas: Yakimochi oder auch gebratene Reiskuchen. Leckeres Zeug (wenn man süße Bohnenpaste mag zumindest, hehe). Yakimochi bedeutet übrigens auch Eifersucht 🙂
Die zweite Touristenattraktion Tokushimas, der Awa-Tanz (Awa-odori, 阿波踊り). Beide Bilder sind Aufnahmen vom „Männer“-tanz und in der entsprechenden Kleidung. Frauen dürfen übrigens Männerkleidung tragen und wie Männer tanzen. Andersherum geht es allerdings nicht. Den Awa-Tanz kann man ganzjährlich im Awaodori-kaikan bestaunen und sich sogar selbst daran versuchen. Das eigentliche Event findet aber im August während des O-Bon Festes statt.
Und hier habe ich letzte Woche gearbeitet. Sehr laut und als Dolmetscher geht das andauernde Schreien ziemlich auf die Stimme. Am Freitag hatte ich mir dann schlussendlich eine Rachenentzündung/Erkältung eingefangen.
Ich habe noch mehr Fotos aus der Fabrik, darf sie aber nicht posten wegen Betriebsgeheimnis.
Hier noch ein paar Bilder, die ich bei einem Spaziergang gemacht habe.
Und natürlich die „nehmen Sie die Hundekacke mit“ Bilder. Ich frage mich wirklich, ob es nicht auch ohne diese netten Schildchen ginge. Habe hier jedenfalls noch nie Hundekacke auf der Straße liegen gesehen.
Die letzten beiden Tage habe ich meine Amerikaner dann durch Tokyo geführt und auch ein paar Bilder für mich selbst geschossen. Es hat sich leider herumgesprochen, dass ich die letzte Gruppe mit zu Hooters in Tokyo genommen habe, weshalb jetzt wolhl jede Gruppe dort einmal hin möchte. *seufz*
In Roppongi Hills haben sie gerade ein One Piece Event.
Zugegeben, ich hatte nicht damit gerechnet im 52. Stock dieses supermodernen Wolkenkratzers auf Plastikattrappen mit One Piece Thematik zu stoßen.
Man konnte alle dargestellten Speisen tatsächlich im Restaurant dort bestellen.
Tokyo bei Nacht aus dem 52. Stock von Roppongi Hills.
Am nächsten Morgen in Shibuya: Dieser junge Mann war offensichtlich und gut hörbar sehr erbost über Tepco.
Dieses Gebäude in der Gegend um Shiodome ist scheinbar ziemlich berühmt. Meine Frau meint, das sei ein Kapselhotel.
Ganz in der Nähe gibt es ausserdem den Hamarikyu Park, der durch seine Natur/Großstadt Kulisse besticht.
Wort des Tages: 持ち帰り – mochikaeri – mit nach Hause nehmen (normalerweise in Restaurants und Cafes mit Take-Out benutzt; aber eben auch fuer Hundekacke ^^)
Repost: Mutterliebe & Einsamkeit
(Dies ist der vorerst letzte Repost.)
Heute mal wieder ein paar Schnappschuesse:
Das ist der Inhalt eines der “Care-Pakete” der Mutter meiner Verlobten. Darin schickt sie uns regelmaessig gute Sachen aus der Provinz Tokushima, in der sie wohnt. Und weil’s Japan ist, gibt’s auch immer lecker Reis.
Und das habe ich heute in Shibuya (im Zentrum Tokyos) gesehen:
Das ist eine Werbung fuer einen … aehm … “Ohrensaeuberungsservice”. Ich uebersetze mal (von links oben nach rechts unten):
“Das Gefuehl des beruehrt werdens.”
“Das Gefuehl des gestreichelt werdens.”
“Die ultimative Entspannung.”
“Kopf auf den Schoss legen und sich die Ohren saeubern lassen.”
Es geht hier also um einen Service, bei dem man(n) seinen Kopf auf den Schoss einer in Yukata gekleideten jungen Dame legen und sich die Ohren saeubern lassen kann … … … Mal von der leichten Assoziation mit der Sexindustrie abgesehen …
Der Service bietet ja irgendwie auch menschliche Naehe an. Irgendwie traurig, wenn man so einsam ist, dass man menschliche Naehe kaufen muss. Andererseits sind die “Mamas” und “Kabaretts” in Japan dem auch nicht so unaehnlich.
Wort des Tages: 故郷の味 - furusato no aji – der Geschmack der Heimat; Japaner lieben es, Sachen aus einer bestimmten Region zu essen, speziell wenn es das eigene Dorf (Stadt) ist, in dem man aufgewachsen ist. Da sehr viele Japaner aus der Provinz nach Tokyo ziehen (gezogen sind) ist der “Furusato”-Mythos in Japan sehr potent.
Repost: Ueber Service
(Die gute Anji hat hier einen Artikel zu japanischen Lieferdiensten geschrieben.)
Ich glaube jeder Deutsche, der einmal in Japan gelebt hat, hat schon einmal eine Lobeshymne auf den Service hier angestimmt. Ob es nun die beruehmten sauberen und puenktlichen Zuege oder das perfekte Laecheln der Angestellten ist: Als Kunde ist man in Japan wirklich fast immer Koenig.
Das gilt auch fuer die Paketdienste in Japan. Heute moechte ich einmal beschreiben, wie das hier funktioniert, wenn ein Paket zugestellt werden soll.
1) Der Paketbote kommt zur Haustuer und klingelt immer (!) drei Mal, wenn niemand aufmacht.
2) Wenn niemand die Tuer oeffnet, hinterlaesst der Paketbote einen Zettel auf dem viele lustige Zahlen stehen. Anfangs ist das ein wenig verwirrend, aber wenn man sich einmal eingefuchst hat, ist das System narrensicher und kinderleicht zu bedienen. Natuerlich nur, wenn man Japanisch kann *
Man ruft die “automatische Neuzustellungsnummer” auf dem Zettel an. Da gibt es dann einen Bandansage, die sich auf das Wichtigste beschraenkt und in dieser Reihenfolge fragt:
a) Zustellungsnummer (ist auf dem Zettel)
b) Zustellung am gleichen Tag Ja/Nein
c) Wenn gleicher Tag, dann welche Uhrzeit? Wenn nicht gleicher Tag, dann morgen oder uebermorgen? Sonst Datumseingabe. Danach dann wieder Uhrzeiteingabe. Die Uhrzeit kann man eingeben mit 1 – 6, 1 bedeutet Vormittag, danach gibt es 2-Stunden Intervalle.
d) Zur Bestaetigung noch die eigene Telefonnummer.
Fertig. Das laesst sich in zwei Minuten erledigen und kostet keinen einzigen Yen (Anruf ist selbstverstaendlich kostenlos). Man kann auch mehrere Male nicht da sein. Kein Problem. Man kann auch seinen persoenlichen Zusteller (Nummer ist ebenfalls auf dem Zettel) anrufen, wenn man das moechte. Und billig ist das Pakete verschicken auch noch …
Wenn ich mich da an D. und meine Besuche in sogenannten “Postcentern” erinnere, graust’s mich nur.
Ueberhaupt gilt fuer Telefonhotlines in Japan, was generell gilt. Der Service ist dem in Deutschland um Lichtjahre voraus. Ich hatte bisher IMMER kompetente Mitarbeiter am Hoerer und IMMER innerhalb kurzer Zeit. Warteschleife gibt es eigentlich nur, wenn der Arbeiter an MEINEM Problem arbeitet.
Ich kann nur immer wieder sagen: Arme Kunden in Deutschland.
Wort des Tages: 再配達自動受付 – saihaitatsu-jidou-uketsuke – “Automatische Neuzustellungsannahme”
* Ich meine, es gibt sogar eine englischsprachige Hotline, bin jetzt aber zu faul nachzusehen.
Repost: Lori’s kleiner Kyoto Reisefuehrer
So, da ich letztens mal wieder in Kyoto war … zum sechsten Mal oder so, dachte ich mir, ich schreibe mal ein paar Empfehlungen zur Stadt. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollstaendigkeit, dazu gibt es einfach zu viel zu sehen in Kyoto.
Drei Anmerkungen vorweg:
1) Kyoto sollte man im Fruehling (Ende Maerz / April) oder im Herbst (Ende September / Oktober) besuchen um die Kirschbluete / die spektakulaere Faerbung des Herbstlaubs erleben zu koennen. Generell ist es keine so gute Idee, im Sommer nach Japan zu kommen – einfach zu heiss hier.
2) Tempel und Schreinbezeichnungen, soweit mir bekannt:
-ji, -tera, -dera (buddhistischer) Tempel
-in Untertempel (meist mehrere in einem einzigen -ji)
-jinja (shintoistischer) Schrein
-taisha Grossschrein
-jinguu Schrein-palast, mit dem Kaiserhaus verbunden
3) Niemals die ~500 Yen Eintritt fuer einen der Tempel und Gaerten sparen. Es lohnt sich fast immer.
Erst einmal die “must-see”-Attraktionen, die in jedem Reisefuehrer stehen duerften:
– Nijou-jou (二条城)
Das Schloss Nijou-jou wurde vom legendaeren Tokugawa Ieyasu (der “Einiger” Japans) erbaut und war Kyoto-Residenz der Familie Tokugawa. Heute kann man es in grossen Teilen (auch innen!) besichtigen. Auf jeden Fall einen Besuch wert.
– Kiyomizu-dera (清水寺)
Eine der Hauptattraktionen Kyotos. Es gibt dort immer Unmengen von Touristen und natuerlich auch eine ganze Einkaufsstrasse mit Souvenirs. Man kann hier heiliges Wasser trinken (daher auch der Name “reines-Wasser-Tempel), sich in einer dunklen Hoehle auf eine spirituelle Reise begeben und beeindruckende Holzarchitektur begutachten.
– Kinkaku-ji (金閣寺)
Der “Tempel-des-goldenen-Turms” macht seinem Namen alle Ehre und die Haupthalle, zusammen mit dem wunderschoenen Garten ist einfach fantastisch.Er wurde von Shogun Ashikaga Yoshimitsuerrichtet. Massenweise Touristen, natuerlich.
– Ginkaku-ji (銀閣寺)
Noch ein ganz wunderschoener Tempel und Garten. Ebenfalls sehr viele Touristen.
– Fushimi-inari-taisha (伏見稲荷大社)
Der beruehmte Fuchs-Schrein mit seinen vielen “Torii“. Torii sind uebrigens meist Spenden von reichen Goennern, die sich bei dem Fuchsgott (Inari) fuer das Wohlergehen ihres Geschaefts bedanken.
– Gion (祇園)
Der beruehmte “Geisha” und “Einkaufs”-Bezirk von Kyoto. Hier findet man noch Geisha (Geiko) und Teehaeuser. Der Yasaka-Schrein ist auch interessant, zumal dort, soweit ich weiss, immer Staende mit japanischem Imbiss-Zeugs stehen.
– Heian-jinguu (平安神宮)
Ich war dieses Jahr zum ersten Mal dort. Einfach wunderschoen. Vor allem natuerlich zur Kirschbluete.
In der Naehe / am Rand der Stadt:
– Arashiyama-Gebiet (Tenryuu-ji (天竜寺), Togetsu-kyou (渡月橋))
Ein bisschen ausserhalb, aber immer noch bequem per Bahn zu erreichen (20 Minuten etwa). Hier kann man Boot fahren und Bergsteigen. (Naja ein bissel ..)
– Hozukawa (保津川)
Den Fluss Hozukawa kann man mit Booten befahren und eine wildromantische Landschaft geniessen. Dazu muss man mit dem Zug ein paar Stationen aus der Stadt herausfahren – auf dem Rueckweg geht’s dann nach Arashiyama.
– Nara (奈良) -> (Toudai-ji (東大寺), Gojuu no Tou (五重塔) / Koufuku-ji (興福寺), Kasuga-taisha (春日大社)…)
Die alte Kaiserstadt Nara ist immer einen Ausflug wert (und eigentlich auch einen eigenen Eintrag). Sie war 710 – 794 japanische Hauptstadt und zwang mit ihren maechtigen Kloestern den Kaiser dazu nach Kyoto umzuziehen. Heute gibt es noch immer massenweise Ueberbleibsel aus der Fruehzeit des japanischen Buddhismus. Im Toudai-ji stehen Waechterfiguren aus dem altindischen Glaubenskosmos. Im Koufuku-ji (bis 2015 Restauration) steht eine beruehmte “Ashura”-Figur (indischer Halb-Gott (?)). Der “Gojuu no Tou” ist die Kopie einer indischen Stupa.
Toudai-ji
Eines der beruehmten Rehe. Die Viecher haben mich in den Hintern und den Bauch gebissen … weil ich Futter in der Hand hatte ^^
Der Tempel selbst. Der groesste Tempel Japans, soweit ich weiss. Wirklich beeindruckend.
Koufuku-ji, Gojuu no Tou
Kasuga-taisha
Viele Laternen gab’s da.
Dann noch ein paar weitere Tipps, die nicht in jedem Reisefuehrer stehen, aber dennoch (zumindest in Japan) sehr beruehmt sind:
– Kita no Tenmangu (北の天満宮)
Mein absoluter Lieblingsschrein in Kyoto. Hier gibt es ueberall Kuhstatuen, deren Kopf man reiben muss, um klug zu werden oder Schmerzen zu lindern. Hier wird der beruehmte Sugawara no Michizane als Schutzgottheit der Bildung / des Wissens verehrt.
Dem Vorgaenger dieser Kuh haben irgendwelche Rabauken den Kopf abgeschlagen, wie mir eine Anwohnerin erbost berichtete. Aber eine Neue wurde schnell gespendet.
– Sennyuu-ji (泉涌寺)
Hier war ich sehr frueh am Morgen meines ersten Tages in Kyoto (dieses Jahr), da zu der Zeit noch kein Geschaeft geoeffnet hatte (nicht einmal McDoof!). Auch wieder ein schoener Tempel. Toll auch die Kirschbluete (wie ueberall sonst auch ^^). Da ich so frueh dort war, lief dort noch kein einziger Tourist herum. Sehr schoen.
– Myoushin-ji (妙心寺)
Sehr beruehmt fuer die Deckenbemalung in der Haupthalle (Fotos waren nicht erlaubt). Hat ausserdem einen wunderschoenen Garten in einem der “-in” genannten “Unter-”tempel (Name ist mir entfallen).
– Daitoku-ji (大徳寺) -> (Koutou-in, 高桐院)
Viele schoene Tempel und Gaerten hier. Relativ wenig Touristen. Im Herbst soll der Koutou-in besonders schoen sein (ist vermerkt ^^).
Garten des Koutou-in
– Shimogamo-jinja (下鴨神社)
Tempel am Kamo-Fluss hier kann man auch eines der “7-seltsamen-Dinge” Kyotos besichtigen (es ist ein Stein ^^).
Der heilige Stein! (Wieso denke ich jetzt nur an Monty Python ^^)
Wort des Tages: 神社めぐり / 神社巡り - jinja-meguri – Schrein Rundgang / Rundfahrt
Repost: Die gesellschaftlichen Probleme Japans / 日本の社会問題
(Diesen Artikel wuerde ich heute tatsaechlich ganz anders schreiben und vielleicht schreibe ich demnaechst mal einen neuen Artikel zu dem Thema.)
Im Forum von http://www.japanisch-netzwerk.de gab es in den letzten Tagen eine heisse Diskussion darueber, ob man als (in Japan lebender) Auslaender das Recht hat, Japaner zu kritisieren. Mein Meinung dazu lautet: Ja, selbstverstaendlich. Aber: Man muss immer darauf achten, nicht eurozentrisch / chauvinistisch zu denken, nach dem Motto: “Aber zu Hause macht man das anders!” Ausfuehrlicher steht meine Meinung auch im verlinkten Thread. Aufgrund dieses Threads hat ein anderer User nun die Frage gestellt: “Was sind denn nun diese “Missstaende”?”
Hier meine Antwort auf die Frage:
Missstaende, ueber die man sich in Japan echauffieren kann (aber nicht muss!):
– Diskriminierung der Frau
– Diskriminierung von Burakumin, Ainu, aus Korea eingewanderten Japanern (auch nach mehreren Generationen)
– Diskriminierung von Auslaendern (das ganze Spektrum von reiner Naivitaet bis blankem Hass)
– Damit zusammenhaengend die beruehmten “Nihonjinron” der eher nationalgesinnten Japaner
– Ausbeutung der Menschen (speziell der nicht-Seishain (=nicht-Festangestellten) aber auch der Seishain)
– Damit zusammenhaengend: Die Hikkikomori / Otaku Problematik (= Japaner, die vor der Realitaet in Japan fliehen)
– Arbeitsmoral, die die Arbeitsszeit und das gute Auskommen mit den Kollegen ueber die Arbeitseffektivitaet stellt (nicht ueberall natuerlich)
– Starkes Hierarchiegefaelle in Gesellschaft und Arbeitswelt
– Politische Beziehungen zu China, Korea
– Die Yasukuni / Uyoku-Problematik
– Und damit verbunden Yakuza
– Die allgegenwaertige Korruption in der Politik (speziell im oeffentlichen Bau)
– Politiker / Aerzte / Juristen – Dynastienbildung
– damit zusammenhaengend zunehmende (finanzielle und geistige) Stratifizierung der Gesellschaft
– damit zusammenhaengend Abwertung der Universitaeten als reine Statusbeschaffungsmittel
– damit zusammenhaengend der Irrglaube der breiten Masse “alle Japaner sind Mittelklasse”
– die Agrarpolitik Japans, speziell Reis- und Milchpreise
– die Verbloedung der Massen durch sogenannte “Variety/Owarai-Shows” und ca 95% des gesamten japanischen Fernsehprogramms (wie in Deutschland halt … und man kann nicht einmal zu ARTE fliehen – da hilft nur ausschalten)
– miese / “japanisierte” Englischausbildung (英語 != 英会話)
– “zweites” Bildungssystem der Jukus
– Indoktrinierung der Kinder: “wir Japaner”, “die Gruppe geht ueber den Einzelnen”, “gehorche” (ueber diesen Punkt kann man sich natuerlich streiten, zumal es das unter anderen Vorzeichen natuerlich auch in D. gibt)
P.S. Nur kurze Stichpunkte, man kann da ueber viele Details diskutieren, die ich hier “for the sake of argument” ausgelassen habe
P.P.S. Ich koennte natuerlich auch eine ebenso lange + Liste schreiben
Und da mich die Meinung von Japanern dazu auch interessiert, das Ganze noch einmal in Japanisch:
日本人の皆さん。普段はこのブログで日本語は使いませんが、今日のテーマでは日本人の意見も是非聞きたいと思います。よろしく。
www.japanisch-netzwerk.deという日本語・日本についてのフォーラムで は「日本に住んでいる外国人は日本人を批判する権利があるか。」というスレッド(テーマ)がありました。
その中で「日本の社会問題」という話題に対し、あるユーザーが「日本の社会問題とは具体的にはどのようなものがあるか?」と聞きました。私の回答をこのブログにコピーして、さらに翻訳をしました。是非、意見をください。
日本の社会問題
ー男女差別
ー部落民、アイヌ、日本に住んでいる在日(二、三世)韓国人に対する差別
ー外国人差別(外国に対する無関心、知識・経験の無さから外人嫌悪まで)
ー「日本人論(=日本がいかにユニークであるかという議論)」(だいたい右翼、愛国主義者、外国人差別に関係する)
ー労働者に対する搾取、特に定期社員(派遣社員、バイト、契約社員)、正社員にも搾取は大きな問題だ
ーそれに関係する引きこもり、オタクの問題(日本というキツイ社会から逃げる人々)
ー労働時間と社内の人間関係を仕事の効率より優先する仕事の考え方 (そうではない会社もあるだろうが・・・)
ー社会と会社における厳しい上下関係
ー中国、韓国との外交関係
ー靖国問題、日本における右翼の影響力
ーそれに関係するヤクザの存在
ー頻繁に起こる賄賂(特に公共工事、談合)
ー政治家の世襲
ー親の収入・社会的地位による教育格差(=収入格差)の広がり
ー大学の役割は「ただのステータス作り」か?
ー日本人の「みんな中産階級」という妄想
ー日本政府の農産政策 (特に米と牛乳の高価格操作)
ー「バラエティー・お笑い」番組は視聴者を馬鹿にしているのか。95%のテレビ番組はまったく意味がない。事実よりねた。
ー外国語教育において様々な問題、特に「受験英語」と「英会話」のギャップ
ー「塾」という「第二教育制度」
ー児童に「大人、先輩の言うことは聞け!」、「我々ニッポン人」、「自分より周りの人間」などのイデオロギーをきつく押し付けること (ドイツにも似たような事はあるが)
ー意見を言われると人格否定だと勘違いする日本人が多い
ー議論下手な日本人が多い (知識不足か?遠慮か?臆病か?)
注意 僕は日本と日本人は決して嫌いではありません。「日本でのいいこと」のリストも作れます。上記の事はすべて議論点として受け入れてください。
もちろん、そのような問題のほとんどは、他の国々にもあります。たとえば「外人差別」は日本では大きいな問題だと思いますが、ドイツでは肌の色などのきっかけでネオナチに殺され人々もいました。
ですが、この場でのテーマはあくまで「日本の社会問題」です。
Wort des Tages: 問題点 - mondaiten – Problem(punkt(e))
Kitteh!
Nein, ich bin nicht tot. Aber ich war sehr beschäftigt in den letzten Tagen und heute bin ich endlich fertig geworden mit einer sehr langen und schwierigen Übersetzung (Englisch -> Japanisch, was ich BESONDERS gern habe). Naja, nun bin ich immerhin fertig und bald gibt es nette neue Zahlen auf meinem Konto. Aber weil meine Augen noch immer ganz schwummrig sind, gibt es heute nur ein kleines Youtube Video, das ich für solche Anlässe bereit gehalten habe, hehe.
Kuchi, Kuchi, Kuchi, Kuchi, KU!
Wort des Tages: 歯科道具修理製品小売販売会社担当 – heute mal keine Übersetzung – ihr dürft raten, was ich mit diesem Kanjimonster ausgedrückt habe 😀
Sex in Japan, Teil 8: Anekdoten
In diesem letzten Teil meiner kleinen Serie zum Thema Sex möchte ich ein paar Anekdoten zum besten geben. Und es waren erst diese Berichte von Japanerinnen, die mich dazu gebracht haben, mich weiter einzulesen und schlussendlich diese Serie zu schreiben.
Sexuelle Belästigung (im Zug)
Ich habe bisher sechs Japanerinnen und eine Ausländerin im Alter von 20 bis 40 Jahren befragt, ob sie schon einmal sexuell belästigt (vulgo: begrapscht) wurden, während sie im Zug waren. Alle (!) bejahten dies. Da wundert mich die Einführung der Frauenwaggons nun wirklich nicht mehr.
Sexuelle Befriedigung, ein paar Zitate (alle aus dem Japanischen übersetzt):
– „Sex ist nicht so wichtig“
– „Ich liege dann immer nur da und hoffe er ist bald fertig.“
– zwei Frauen in einer Gruppe von vier: „Ich spiele den Orgasmus meist nur vor.“
– „Ich hatte letztes Jahr zwei Mal Sex mit meinem Freund.“ (die Gute war 30)
– „Nah, Sex hat mir nie besonders Spass gemacht.“
Gesonderte Anekdote:
Eine Frau hat zum ersten Mal Sex überhaupt und natürlich auch mit ihrem Freund. Beim Eindringen schmerzt es, was sie ihm auch mitteilt. Seine Antwort: „Ohne Kondom tut es nicht so weh!“ Sie: „OK.“ (Wait, what???)
Er hatte vor ihr wohl schon mit einigen Frauen geschlafen, weshalb sie ihn eigentlich bitten wollte, sich auf sexuell übertragbare Krankheiten zu untersuchen. Am Ende hat sie ihn nicht gefragt, weil zu feige. Und verhütet haben sie dann mit „rausziehen“. Die Beiden sind Akademiker und jetzt verheiratet …
Teh end!
Wort des Tages: 下ネタ – shimoneta – Anzüglihkeiten, Reden über Sex
Ein kleines Stück vom Glück
Heute habe ich mal ein paar Fotos, die ich einfach interessant finde.
Das linke Foto hatte ich vor einer Weile schon einmal gepostet. Es geht darum, gerade Zähne zu bekommen und dadurch ein „internationaler Mensch“ zu werden. Auf dem rechten Bild geht es auch wieder um gerade Zähne. Interessant fand ich hier nur, dass wieder westliche Models benutzt wurden.
Aus meiner ständig wachsenden Sammlung von „Bitte nehmen Sie ihre Hundekacke mit!“-Bildern. Auch in Mima ist das offenbar ein Problem 😉
Aus einem Weekly-magazine. „Ihr Selbstbewusstsein als Mann kehrt wieder zurück, genau wie damals als junger Mann“. Ja genau, ihr habt es erraten, hier wird ein Potenzmittel beworben.
/rant on
Hier gibt es soviele Möglichkeiten für eine Pointe …
– weil japanische Männer bekanntlich solche Hengste im Bett sind
– weil alte Männer auch unbedingt die gleiche Menge an Sex haben sollen wie junge Männer
– weil die Frauen ja nur auf alte geile Böcke mit Potenzmitteln warten, so wie die junge Dame auf dem Bild …
/rant off
Ich mag einfach das „twinkle wink“ auf der CD. Ich habe nicht darauf geachtet, aber ich glaube auf der CD gibt es ein Video von „Udatsu no machinami“ (Siehe Tokushima Teil 1) bei Nacht.
„Um dieses Land zu beschützen.“ Bitte beschütze mich, oh weise und mächtige, seriös dreinblickende 08/15 Politikernase! Meine Stimme hätte Herr Gotoda, wenn ich denn wählen dürfte in Japan. 😉
Balloon mama, hm? Ich weiß ja nicht. Irgendwie kann ich mir gut vorstellen, dass einige schwangere Frauen mit ihren neuen Körpermaßen hadern. Scheint mir einfach unglücklich gewählt, der Name.
Und falls sich jemand gefragt hat, warum dieser Artikel seinen Namen trägt…
Darum! Dieses nette kleine Plastikflugzeug habe ich der Stewardess auf meinem Rückflug nach Tokyo abgeschwatzt. Das war eigentlich für Kinder gedacht. Bwahahaha.
Ich war jedenfalls ziemlich froh darüber. 🙂
Wie euch jeder, der mich privat kennt, bestätigen wird, bin ich Grobmotoriker und habe zwei linke Hände. Trotzdem habe ich es irgendwie geschafft, das Ding zusammenzubasteln. Hah!
Manchmal braucht es eben nur eine Kleinigkeit um glücklich zu sein. 🙂
Wort des Tages: 小さな幸せ – chiisana shiawase – kleines Glück
Ausflug nach Tokushima, Teil 2: Tokushima-shi
Dies ist der zweite Artikel über meinen kleinen Ausflug nach Tokushima und Mima. Teil 1 findet ihr hier. Heute gibt es Bilder aus Tokushima selbst.
An unserem Tag in Tokushima hatten wir wunderschönes Wetter. Etwa 20 Grad, Sonnenschein, eine leichte Brise, einfach klasse! Also haben viele Menschen die Gunst der Stunde genutzt und es sich gut gehen lassen.
Und ich habe sie dabei fotografiert!
Die Kinder links sind in einem Boot, genau wie auch ich zu dem Zeitpunkt. Die Fahrt war fast umsonst (100 Yen = 1 Euro) und bezuschusst von der Präfekturregierung.
Links: Gemütliches Bento im Sonnenschein. Rechts: Siesta
Sind die beiden nicht zuckersüß? Zweieiige Zwillinge übrigens.
Was wäre Tokushima ohne Awa-Odori? Immer noch eine langweilige kleine Provinzstadt 😀
Ich hatte „bubbly“ im Mima-Artikel erwähnt. Das hier fällt wohl auch in die Kategorie.
„Minna no toshokan“ – Bibliothek für alle. Wie cool ist das denn? Sind zwar alles alte Schmöker, aber ich finde es trotzdem klasse, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, so etwas zu organisieren.
Und wo wir schon bei cool sind: Totoro*-Krawatten! WILL HABEN! Ich habe meine Frau und meine Schwiegermutter auf Knien angefleht, aber sie haben es mir nicht erlaubt 😦 Von wegen kann man auf Arbeit nicht tragen und so. Bah!
*Wer diesen Blog liest und Totoro nicht kennt dem kann ich auch nicht mehr helfen. Ab in die Ecke und schämen!
Eines meiner vielen Laster ist Karaoke. Hier im klassischen Karaokeschuppen in Tokushima inkl. „Mama“ (die Dame links), die dann auch bei zweistimmigen Liedern aushilft.
Und nebenan gab es auch einen Mahjong-Schuppen inkl. „Yakuza nicht erwünscht“-Schildchen, den ich lieber nicht betreten habe.
Am Abend haben wir noch lecker Yakiniku* gemacht. Auf den Fotos ist Schwiegerpapa dabei emsig mit dem Bambusrohr die Holzkohle anzublasen.
*Siehe Totoro-Referenz
Dieses Bild gefällt mir einfach. Es hat sonst keine besondere Relevanz 😀
Lecker Yakiniku!
Wir haben zu viert Fleisch für etwa 65 Euro verputzt. Das mag zwar etwas teuer klingen, aber a) wir sind in Japan und b) im Restaurant hätten wir mindestens das Dreifache bezahlt.
Und als wir fertig waren einfach einmal den Sand umgerührt und fertig. Praktische Sache, das.
So, und wehe einer meckert noch, dass ich nicht genug über mein Privatleben schreibe. Ja, ihr wisst schon, wer ihr seid! Pfff.
Wort des Tages: 双子 – futago – Zwillinge
Edit: BAH! Hatte heute frueher Schluss, weil Sturmwarnung und Gefahr, dass die Bahnen nicht mehr fahren. Dumm nur, dass das auch fuer geschaetzt 10.000.000 Salarymen und OLs in Tokyo galt. Die Zuege waren so brechend voll, dass ich all meine Gaijin Superkraefte ausueben musste, um mir einen Stehplatz zu erkaempfen. Und beim Sprint die letzten 100 Meter von meiner Bushaltestelle bis zu mir nach Hause bin ich dann trotzdem voellig durchnaesst worden. 😦
Ausflug nach Tokushima, Teil 1: Mima-shi
Diese Woche war ich mit meiner Frau bis gestern bei meinen Schwiegereltern in Tokushima und einen Tag in der nahegelegenen Stadt Mima. Meine Frau ist noch in Tokushima, weil es ihr nicht so gut geht (keine Sorge nur eine Erkaeltung), ich bin schon zurueck, weil ich ein paar Besorgungen zu erledigen habe. Der heutige Post wird sehr lang und ich hatte ueberlegt ihn in drei oder mehr Teile aufzuteilen, die Idee aber dann wieder verworfen, weil es den Zusammenhang auseinanderreisst. Zwei Teile werden es aber dann doch werden: Der heutige Teil beinhaltet Bilder aus Mima und der zweite Teil Bilder aus Tokushima.
Aber bevor ich zum eigentlichen Punkt komme, moechte ich noch kurz meine Erlebnisse von meiner Rueckreise gestern schildern. Also: Damals, im Ferienlager … j/k
Ich bin also gestern allein nach Tokyo zurueckgeflogen und merkte dann beim Aussteigen in Haneda, dass mein Portmonnaie nicht da war, wo es sein sollte. Auch nach hektischer Suche in allen Taschen und um meinen Sitz herum, konnte ich es nicht finden. Ein kurzer Anruf bei Schwiegermutter bestaetigte meinen Verdacht, dass ich es in ihrem Auto (ein VW Golf uebrigens, hehe) verloren hatte. Immerhin etwas. Das bedeutete dann aber, dass ich in Tokyo ohne Ausweispapiere und Geld am Flughafen Haneda festsaß. Jep, ziemlicher Mist. Ich bin dann zur Koban (=Polizeitstation) am Flughafen gestiefelt und habe dort um Hilfe gebeten. Da es scheinbar häufiger vorkommt, dass Leute das Geld zum nach Hause fahren vergessen, gibt es sogar ein System für solche Fälle. Nach ein paar Anrufen und Erklärungen und ein paar ausgefüllten Formularen (wir sind in Japan, schon vergessen?) hatte ich dann 1030 Yen in der Hand und konnte nach Hause fahren. Yippie! Der dienstälteste Polizist bestand dann noch darauf, dass ich 200 Yen seines privaten Geldes nehme, was ich wirklich nicht wollte. Aber er war sehr bestimmt dabei, so dass ich mir auf dem Weg noch einen Twix kaufen konnte (gibt es seit ein paar Wochen an Bahnhofskiosks zu kaufen). Es war mittlerweile 15 Uhr und ich hatte kein Mittagessen. Deshalb: Danke, lieber Polizist! Ich habe mich natürlich ausführlichst bedankt!
So, Zeit für den eigentlichen Artikel und viele, viele Fotos:
Menschen
Aufgenommen an Wochentagen, deshalb viele alte Menschen und Schüler. Erwachsene arbeiten.
Nickerchen 🙂
Der creepy Gaijin macht Fotos von Schulmädchen und ihren Röcken! Aber ich kann mich mit „es ist für die Wissenschaft!“ herausreden 🙂 Der Punkt hier ist, dass die Röcke in Tokushima im Durchschnitt gute 40 Zentimeter länger sind als in Tokyo. Wer in Tokushima Knie zeigt, gilt schon als verwegen. In Tokyo interessiert das wirklich niemanden und die Mädels haben so kurze Röcke, dass sie beim Treppensteigen oft ihre Hände benutzen um sicherzustellen, dass es keine ungewollten Blicke auf ihre Unterwäsche gibt. 🙂
Und hier ein paar Fotos von unserem Zug bzw. der Landschaft vor den Zugfenstern
Wer schon einmal in Tokyo war, wird auf diesem Bild eine Menge Unterschiede bemerken. (Z.B. gibt es keine automatischen Ticketschalter.)
Und hier ein paar Schnappschüsse aus Mima selbst
Diese Blüte erzeugt einen Ton, wenn man durch sie hindurchbläst.
Ein Rathaus auf dem Lande. Mein Rathaus in Kusatsu sah ziemlich exakt genau so aus.
Diese nette Oma war leider schon ein wenig Dement, aber sehr freundlich. Sie wollte uns zu einem leckeren und billigen Soba-Laden mitschleifen, aber wir hatten da schon gegessen. Sie war ausserdem Souka-Gakkai Anhängerin, hehe.
Japan ist eines der reichsten Länder der Erde. Auf dem Land rostet aber trotzdem vieles vor sich hin.
Der Getränkekistenzaun gehört zu einem Sakehändler.
Solche pittoresken Flussbetten sieht man in Japan relativ oft.
Seilhüpfen. 🙂
Wilde Müllhalden sieht man in Japan leider ebenfalls ziemlich oft.
In Südjapan findet man zu jeder Jahreszeit Zitrusfrüchte. Das hier dürften Dekopon (デコポン) sein. Vielleicht hat ja einer Lust, die deutsche Übersetzung nachzuschlagen?
Nein, das war kein Tsunami, sondern einfach nur Zerfall.
Oh, wie süß! Und dann heißt die Gute auch noch Sakura! Aber ich wette, wenn ich mich genähert hätte, hätte sie mich gebissen. Ich mag übrigens Hunde nicht.
Holzverarbeitung.
Der alte Mann hier war einfach genial. Wäsche aufhängen, angeln, den Golf-abschlag üben … der Mann weiß, wie man abhängt! Das in der Mitte ist übrigens sein Auto.
Nicht einmal im tiefsten Inaka (= auf dem Lande) ist man vor AKB48 sicher.
Und so sieht meine Frau aus. Ahem, ich meinte natürlich ein nationales Kulturgut.
Und hier noch einmal von innen.
Lecker Mandarinensaft, Schokoeis und Kuchen aus Sobamehl. (Im wahrscheinlich einzigen Cafe in Mima-shi gegessen.)
Unser Hotel. Es gab nur zwei Hotels im ganzen Ort. Hehe. Meine Frau bemerkte sehr treffend, dass das Hotel sehr „bubbly“ aussah. Damit meinte sie, dass es wahrscheinlich in der Zeit vor dem Platzen der Blase in Japan gebaut wurde, als Japan wirtschaftlich auf dem Zenit seiner Macht stand und viel Geld in völlig nutzlose und überdimensionierte Bauprojekte floß. Die meisten dieser Projekte entstanden in den 70er/80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Dieses spezielle Hotel war ursprünglich eine Bildungseinrichtung der japanischen Regierung, wurde dann aufgegeben und verfiel vor sich hin, bis es vor sechs Jahren von einem reichen Menschen aus Osaka aufgekauft wurde und jetzt ist es ein etwas heruntergekommenes Hotel.
Wie jedes auch nur halbwegs anständige Hotel in Japan hatte auch dieses Hotel ein öffentliches Bad.
Das Frauenbad am Morgen.
Das Männerbad am Abend. (Und ja, das sind meine Füße!)
Das linke Bild war leider nicht besser hinzubekommen. Mir ist nur glaube ich zum ersten Mal aufgefallen, dass hier tatsächlich die Nummer „4“ ausgespart wurde. Also Raum 303 und dann Raum 305. Wie ihr aus jedem billigen Japanreiseführer wisst, gilt die „4“ in Japan als Unglück verheißend, da sie die gleiche Lesung haben kann wie „Tod“.
Auf dem rechten Bild seht ihr ein traditionelles japanisches Frühstück inklusive Miso-Suppe, Natto und Tofu. Da ich Natto und Tofu nicht ausstehen kann, war ich ziemlich hungrig nach dem Frühstück. 🙂
Und das war der eigentliche Anlaß für unseren kleinen Ausflug: Udatsu no Machinami (うだつの町並み), was in etwa „Udatsu Innenstadt“ bedeutet.
Als „Udatsu“ bezeichnet man die gemauertenVorsprünge, wie der auf dem rechten Vorbild. Sie wurden von wohlhabenden Bürgern in der Edo-Zeit an die Seiten ihrer Häuser angebracht um das Übergreifen von Feuern auf das eigene Haus zu verhindern.
In der Udatsu Innenstadt werden diese Vorspünge heute als Touristenattraktion instand gehalten.
In Japan gibt es auch heute noch die Redensart „Udatsu ga agaru“, was wörtlich „die Udatsu werden gebaut (eigtl. wachsen nach oben)“ bedeutet. Die Bedeutung der Redensart in Deutschland würde ich mit „reich werden“ übersetzen. Man soll also die Seife kaufen um reich zu werden. 🙂
Der Name dieser merkwürdigen Blumen ist mir leider schon wieder entfallen.
Bambus wird oft als Blumenvase benutzt.
Der Frühling ist da!
Wort des Tages: おびただしい – obitadashii – gewaltig viel (wird benutzt, wenn etwas unüberschaubar viel ist, wie z.B. ein Vogelschwarm oder die Anzahl an Fotos in diesem Artikel)