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Posts Tagged ‘Arbeit in Japan

Neuer Job

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Ich habe gerade mal meine Artikelserie ueber Sex in Japan gelesen. Mensch, hatte ich damals viel Zeit und Lust zum Schreiben!

Und jetzt saugt mir das Salaryman-Dasein und der kleine Schreihals jeden Funken Kreativitaet aus dem Leib. Naja, was soll man machen …

Aber eigentlich wollte ich ja ueber meinen neuen Job schreiben …

Ich bin im Moment ziemlich zufrieden. Ich arbeite bei der japanischen Niederlassung einer deutschen Firma, die Nahrungsergaenzungsmittel vertreibt. Die japanische Niederlassung ist noch ziemlich klein (9 Mitarbeiter) wodurch ich auch viele Arbeiten erledigen muss, die normalerweise ein Japaner machen wuerde.

Meine Aufgabengebiete sind:

– Koordination mit Deutschland

– Administration der Webseite

– Uebersetzungen

– Importformalitaeten

– Kontakt zu Geschaeftspartnern

– Telefondienst (Bestellungen, Stornierungen, Fragen von Kunden etc.)

 

Gegenwaertig betreue ich zum Beispiel folgende Projekte:

– Eine Geschaeftsreise mit insgesamt 21 Personen nach Deutschland

– Ueberarbeitung der Webseite und des Onlineshops

– Ueberarbeitung eines Katalogs (knapp 80 Seiten) mit knapp 40 Seiten Neuuebersetzung

– Diverse Events in Japan

– Zollformalitaeten eines neuen Produkts

– Importformalitaeten von vier weiteren neuen Produkten

usw.

 

Sehr abwechslungsreich und auch ziemlich fordernd. Im Moment macht das ziemlich viel Spass.

 

Aber natuerlich hat alles seine Schattenseiten …

Ich schreibe diesen Artikel weil ich auf eine „Telefonkonferenz“ aus Deutschland warten muss. Dabei werden viele der 35 Niederlassungen in verschiedenen Laendern per Telefon zusammengeschaltet und die Zentrale in Deutschland informiert ueber die wichtigsten Neuigkeiten. Klingt alles ganz toll und aufregend, aber im Endeffekt muessen mein Chef und ich nach dem Feierabend am Freitag vier Stunden ausharren, weil die Zentrale ihren &’%$(%$ nicht hochkriegt und zu einer Zeit anruft, die fuer die asiatischen Niederlassungen etwas ertraeglicher ist. (Was durchaus moeglich waere …)

… und wir haben es immerhin noch besser als die Niederlassung in Australien …

Noch Fragen?

Written by hanayagi

August 9, 2013 at 12:11 pm

Veröffentlicht in Japan - Privat

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Meine alte Firma

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Mittlerweile ist es schon knapp ein halbes Jahr her, seit mir bei meiner alten Firma gekuendigt wurde. Ich glaube, so langsam ist es OK, wenn ich ein paar Details preisgebe.

Die Firma heisst CyGames und ist eine der groesseren Softwarefirmen, die in Japan Spiele-Apps fuer (vor allem) Smartphones herstellen. Die Firma hatte einen  Riesenhit mit dem Spiel „Shingeki no Bahamut“ (神撃のバハムート) was ich mal woertlich mit „Bahamuts goettlicher Angriff“ uebersetze. Das Spiel war auch in Uebersee, speziell in Amerika sehr erfolgreich.

Im Grunde ist das Spiel ein Abklatsch von Magic The Gathering und man kann mit viel Geld immer bessere Karten kaufen um Gegner zu besiegen. CyGames hat das Konzept selbst auch vielfach kopiert und z.B. in ein Magical Girl Spiel namens „Idolmaster – Cinderella Girls“ verwandelt.

Meine Abteilung hat die Fussballversion des Spiels in verschiedene westliche Sprachen uebersetzt um so einen Fuss in den europaeischen Markt zu bekommen. Leider hat die Firma alles andere falsch gemacht, so dass das Spiel sehr schnell floppte und die gesamte Uebersetzungsabteilung fuer Europa (immerhin knapp 15 Leute) wieder eingestampft und die Uebersetzer allesamt entlassen wurden. Nur das Englisch-Team, das fuer Bahamut und Marvel – War of Heroes zustaendig ist, blieb bestehen.

Was das Management und die Planung angeht … nun ja, das ist sehr ungluecklich gelaufen. Zumindest habe ich daraus zwei Dinge gelernt: 1) Arbeite nicht in der IT-Branche. 2) Nie wieder „Haken“(Temporary)-Vertrag. Der Stundenlohn mag zwar ganz gut sein, aber die Firma kann dich jederzeit auf die Strasse setzen. Die ungluecklichen Leutchen vom Customer Service Europe wurden zum Teil am selben Tag (!) ueber ihre Entlassung informiert. Also: Du kommst zur Arbeit und dein Chef sagt dir, dass du ab heute nicht mehr zu kommen brauchst …

Wir hatten immerhin ein paar Wochen Vorwarnung …

 

Naja, wie auch immer. Vom Management der Firma einmal abgesehen war es eine gute Zeit. Das Uebersetzerteam war klasse – ausnahmslos nette und erwachsene Menschen und ich hatte viel Spass mit den Kollegen. Und den einen oder anderen Kniff habe ich auch gelernt im Umgang mit Smartphones und Computern.

Mein direkter Vorgesetzter hat mich dann auch noch dazu inspiriert einen Word/Excel-Kurs zu besuchen, waherend ich auf der Suche nach einem neuen Job war. Und jetzt kann ich nicht ganz ohne Stolz behaupten, einer der ganz wenigen Europaer zu sein, die die JAPANISCHE MOS Excel/Word-Pruefung bestanden haben. Und ich kann das gelernte Wissen bei meiner jetzigen Arbeit auch noch sehr gut gebrauchen. Alles in allem eine sehr gute Entscheidung.

 

Und hier noch ein paar Bilder aus der glamoroesen Welt der IT-Kreativbranche:

Mein Team (Uebersetzer und Programmierer). Der Dicke Mann in der Mitte war der Program Director und leider voellig unfaehig. Ich denke noch immer, dass er eine wichtige Rolle bei dem Scheitern unseres Spiels spielte.

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In der Firma wurde gerne gefeiert.

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Hier haben wir fuer einen der Bosse ganz oben eine Sumo-Show organisiert. Daher die alberne Kappe 🙂

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Viele der japanischen Kollegen waren Otakus. Erstaunlich, hm? Der Waldschrat links ist ein Programmierer, der als Hobby „Survival-Training“ betreibt und seinen Tarnanzug an Halloween mitbrachte …. (Er sammelt ausserdem noch Taschenlampen …)

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Und dann war da noch die Klassenfahrt Firmenreise zu einem Hotel in der Naehe Tokyos

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True Bubble-Era stylin‘

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Feiern auf Otaku Art. Mit (wirklich interessantem) Otaku-Quiz. Fuer den Gewinner gab es richtig nette Preise im Wert von mehreren tausend Euro.

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Und hier noch die Umgebung des Hotels

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Wir waren mit knapp 300 Mann da, wenn ich mich recht erinnere … daher die vielen Busse.

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War keine schlechte Zeit, aber ich bin schon froh, dass ich jetzt einen stabilieren Job habe 🙂

 

Written by hanayagi

Juli 17, 2013 at 12:35 pm