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Eindrücke aus Tokushima und Tokyo

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So, ich bin zurück und nach drei Tagen Nichtstun auch wieder in der Stimmung hier etwas zu schreiben. Heute ist es mal wieder ein fotolastiger Artikel. Alle Fotos sind mit meinem neuen iPhone aufgenommen worden.

 

Naruto-oohashi (eine gewaltige Brücke, die die Naruto-Meerenge überspannt)

 

Und hier noch einmal mit japanischer Kiefer im Vordergrund, für die Ästheten.

 

Das Naruto Museum von oben.

 

Insel im Sturm/Strom.

 

Und noch einmal die Brücke von oben.

Die Wirbel, die durch das Zusammenfließen von zwei Meereströmungen erzeugt werden, sind eine der beiden Haupttouristenattraktionen Tokushimas. An diesem Tag war es leider so stürmisch, dass sie hier kaum zu erkennen sind. Wir konnten deshalb auch nicht das Boot nehmen und uns die Wirbel direkt ansehen.

 

Als Kind fand ich solche Simulatoren toll.

 

Eine der kulinarischen Spezialitäten Tokushimas: Yakimochi oder auch gebratene Reiskuchen. Leckeres Zeug (wenn man süße Bohnenpaste mag zumindest, hehe). Yakimochi bedeutet übrigens auch Eifersucht 🙂

 

Die zweite Touristenattraktion Tokushimas, der Awa-Tanz (Awa-odori, 阿波踊り). Beide Bilder sind Aufnahmen vom „Männer“-tanz und in der entsprechenden Kleidung. Frauen dürfen übrigens Männerkleidung tragen und wie Männer tanzen. Andersherum geht es allerdings nicht. Den Awa-Tanz kann man ganzjährlich im Awaodori-kaikan bestaunen und sich sogar selbst daran versuchen. Das eigentliche Event findet aber im August während des O-Bon Festes statt.

 

Und hier habe ich letzte Woche gearbeitet. Sehr laut und als Dolmetscher geht das andauernde Schreien ziemlich auf die Stimme. Am Freitag hatte ich mir dann schlussendlich eine Rachenentzündung/Erkältung eingefangen.

Ich habe noch mehr Fotos aus der Fabrik, darf sie aber nicht posten wegen Betriebsgeheimnis.

 

Hier noch ein paar Bilder, die ich bei einem Spaziergang gemacht habe.

 

Und natürlich die „nehmen Sie die Hundekacke mit“ Bilder. Ich frage mich wirklich, ob es nicht auch ohne diese netten Schildchen ginge. Habe hier jedenfalls noch nie Hundekacke auf der Straße liegen gesehen.

 

Die letzten beiden Tage habe ich meine Amerikaner dann durch Tokyo geführt und auch ein paar Bilder für mich selbst geschossen. Es hat sich leider herumgesprochen, dass ich die letzte Gruppe mit zu Hooters in Tokyo genommen habe, weshalb jetzt wolhl jede Gruppe dort einmal hin möchte. *seufz*

 

In Roppongi Hills haben sie gerade ein One Piece Event.

 

Zugegeben, ich hatte nicht damit gerechnet im 52. Stock dieses supermodernen Wolkenkratzers auf Plastikattrappen mit One Piece Thematik zu stoßen.

Man konnte alle dargestellten Speisen tatsächlich im Restaurant dort bestellen.

 

Tokyo bei Nacht aus dem 52. Stock von Roppongi Hills.

 

Am nächsten Morgen in Shibuya: Dieser junge Mann war offensichtlich und gut hörbar sehr erbost über Tepco.

 

Dieses Gebäude in der Gegend um Shiodome ist scheinbar ziemlich berühmt. Meine Frau meint, das sei ein Kapselhotel.

 

Ganz in der Nähe gibt es ausserdem den Hamarikyu Park, der durch seine Natur/Großstadt Kulisse besticht.

 

Wort des Tages: 持ち帰り – mochikaeri – mit nach Hause nehmen (normalerweise in Restaurants und Cafes mit Take-Out benutzt; aber eben auch fuer Hundekacke ^^)

Written by hanayagi

Mai 4, 2012 at 2:03 am

Repost: Mutterliebe & Einsamkeit

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(Dies ist der vorerst letzte Repost.)

 

Heute mal wieder ein paar Schnappschuesse:

Das ist der Inhalt eines der “Care-Pakete” der Mutter meiner Verlobten. Darin schickt sie uns regelmaessig gute Sachen aus der Provinz Tokushima, in der sie wohnt. Und weil’s Japan ist, gibt’s auch immer lecker Reis.

Und das habe ich heute in Shibuya (im Zentrum Tokyos) gesehen:

Das ist eine Werbung fuer einen … aehm … “Ohrensaeuberungsservice”. Ich uebersetze mal (von links oben nach rechts unten):

“Das Gefuehl des beruehrt werdens.”

“Das Gefuehl des gestreichelt werdens.”

“Die ultimative Entspannung.”

“Kopf auf den Schoss legen und sich die Ohren saeubern lassen.”

Es geht hier also um einen Service, bei dem man(n) seinen Kopf auf den Schoss einer in Yukata gekleideten jungen Dame legen und sich die Ohren saeubern lassen kann … … … Mal von der leichten Assoziation mit der Sexindustrie abgesehen …

Der Service bietet ja irgendwie auch menschliche Naehe an. Irgendwie traurig, wenn man so einsam ist, dass man menschliche Naehe kaufen muss. Andererseits sind die “Mamas” und “Kabaretts” in Japan dem auch nicht so unaehnlich.

Wort des Tages: 故郷の味 - furusato no aji – der Geschmack der Heimat; Japaner lieben es, Sachen aus einer bestimmten Region zu essen, speziell wenn es das eigene Dorf (Stadt) ist, in dem man aufgewachsen ist. Da sehr viele Japaner aus der Provinz nach Tokyo ziehen (gezogen sind) ist der “Furusato”-Mythos in Japan sehr potent.

Written by hanayagi

April 30, 2012 at 1:13 am

Repost: Alte Maschinen zum Stoffe faerben!

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Da Freundin keine Gelegenheit auslaesst, sich irgendwelche Stoffe, Muster, Farben … anzusehen, haben wir bei unserem Besuch in Tokushima die “Nagao-orifu” (長尾織布) – Shijira-ori Fabrik besucht. Shijira-ori ist eine besondere Art Stoff (indigo)blau zu faerben, dabei wird aus der Indigopflanze (藍, ai) der gewuenschte blaue Farbton gewonnen. Die Pflanze wird im Maerz gesaet und im Juli geerntet (es gibt zwei Ernten). Die Blaetter werden dann von Unkraut und Insekten gereinigt und getrocknet. Dieser Prozess dauert etwa einen Monat. Im September beginnt man dann das “Sukumo” (すくも, etwa: Faerbemasse) des entsprechenden Jahres herzustellen、indem man die Blaetter und allerlei Reagenzien in grosse Holzbottiche fuellt und dann bis in den Dezember hinein (100 Tage) gaeren laesst.

Mit dem gewonnenen Faerbemittel faerbt man dann alle moeglichen Kleidungsstuecke, wie zum Beispiel Yukata, Obi, SamueJinbei, T-Shirts, Hemden, Muetzen usw.

Ich habe mir die Fabrik auch von innen ansehen duerfen und natuerlich auch ein paar Fotos gemacht:

Panorama

Ein paar Maschinen aus der Naehe

Auf den Bildern erkennt man leider nicht so gut, wie unglaublich alt die Maschinen zum Teil sind. Der Firmenchef, der uns freundlicherweise herumfuehrte, erzaehlte mir, dass einige Maschinen noch aus der Meiji-Zeit stammen. Fuer nicht-Japanologen: Das war die Zeit von 1868 – 1912! Damals entwickelte sich in Japan uebrigens eine grosse Textilindustrie, die, kraeftig vom Staat gefoerdert, die USA und China (damals Weltmarktfuehrer) im weltweiten Textilienhandel ueberfluegelte und fuer Japans Industriealisierung ein wichtiger (wenn nicht sogar der wichtigste) Devisenbringer war. Da in diesen Fabriken fast ausschliesslich junge Frauen unter zum Teil schrecklichen Bedingungen arbeiteten, kann man wohl mit einigem Recht behaupten, dass die japanische Industrialisierung durch die Muehen und Leiden der Frauen ermoeglicht wurde. Dazu gibt es auch massenweise Literatur z.B. von Shiga Naoya, wenn ich mich recht erinnere.

So und noch zwei Fotos:

Gaerbottiche

Fertiges Faerbemittel

Ein fertiger Samue

Wort des Tages: 染め - some – Faerbung, das Faerben 〈von Kleidungsstuecken z.B.)

Written by hanayagi

April 29, 2012 at 1:11 am

Ausflug nach Tokushima, Teil 2: Tokushima-shi

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Dies ist der zweite Artikel über meinen kleinen Ausflug nach Tokushima und Mima. Teil 1 findet ihr hier. Heute gibt es Bilder aus Tokushima selbst.

An unserem Tag in Tokushima hatten wir wunderschönes Wetter. Etwa 20 Grad, Sonnenschein, eine leichte Brise, einfach klasse! Also haben viele Menschen die Gunst der Stunde genutzt und es sich gut gehen lassen.

Und ich habe sie dabei fotografiert!

     

Die Kinder links sind in einem Boot, genau wie auch ich zu dem Zeitpunkt. Die Fahrt war fast umsonst (100 Yen = 1 Euro) und bezuschusst von der Präfekturregierung.

     

Links: Gemütliches Bento im Sonnenschein.                       Rechts: Siesta

Sind die beiden nicht zuckersüß? Zweieiige Zwillinge übrigens.

Was wäre Tokushima ohne Awa-Odori? Immer noch eine langweilige kleine Provinzstadt 😀

Ich hatte „bubbly“ im Mima-Artikel erwähnt. Das hier fällt wohl auch in die Kategorie.

    

„Minna no toshokan“ – Bibliothek für alle. Wie cool ist das denn? Sind zwar alles alte Schmöker, aber ich finde es trotzdem klasse, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, so etwas zu organisieren.

    

Und wo wir schon bei cool sind: Totoro*-Krawatten! WILL HABEN! Ich habe meine Frau und meine Schwiegermutter auf Knien angefleht, aber sie haben es mir nicht erlaubt 😦 Von wegen kann man auf Arbeit nicht tragen und so. Bah!

*Wer diesen Blog liest und Totoro nicht kennt dem kann ich auch nicht mehr helfen. Ab in die Ecke und schämen!

Eines meiner vielen Laster ist Karaoke. Hier im klassischen Karaokeschuppen in Tokushima inkl. „Mama“ (die Dame links), die dann auch bei zweistimmigen Liedern aushilft.

Und nebenan gab es auch einen Mahjong-Schuppen inkl. „Yakuza nicht erwünscht“-Schildchen, den ich lieber nicht betreten habe.

     

Am Abend haben wir noch lecker Yakiniku* gemacht. Auf den Fotos ist Schwiegerpapa dabei emsig mit dem Bambusrohr die Holzkohle anzublasen.

*Siehe Totoro-Referenz

Dieses Bild gefällt mir einfach. Es hat sonst keine besondere Relevanz 😀

    

Lecker Yakiniku!

Wir haben zu viert Fleisch für etwa 65 Euro verputzt. Das mag zwar etwas teuer klingen, aber a) wir sind in Japan und b) im Restaurant hätten wir mindestens das Dreifache bezahlt.

    

Und als wir fertig waren einfach einmal den Sand umgerührt und fertig. Praktische Sache, das.

So, und wehe einer meckert noch, dass ich nicht genug über mein Privatleben schreibe. Ja, ihr wisst schon, wer ihr seid! Pfff.

Wort des Tages: 双子 – futago – Zwillinge

Edit: BAH! Hatte heute frueher Schluss, weil Sturmwarnung und Gefahr, dass die Bahnen nicht mehr fahren. Dumm nur, dass das auch fuer geschaetzt 10.000.000 Salarymen und OLs in Tokyo galt. Die Zuege waren so brechend voll, dass ich all meine Gaijin Superkraefte ausueben musste, um mir einen Stehplatz zu erkaempfen. Und beim Sprint die letzten 100 Meter von meiner Bushaltestelle bis zu mir nach Hause bin ich dann trotzdem voellig durchnaesst worden. 😦

Written by hanayagi

April 3, 2012 at 2:25 am

Ausflug nach Tokushima, Teil 1: Mima-shi

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Diese Woche war ich mit meiner Frau bis gestern bei meinen Schwiegereltern in Tokushima und einen Tag in der nahegelegenen Stadt Mima. Meine Frau ist noch in Tokushima, weil es ihr nicht so gut geht (keine Sorge nur eine Erkaeltung), ich bin schon zurueck, weil ich ein paar Besorgungen zu erledigen habe. Der heutige Post wird sehr lang und ich hatte ueberlegt ihn in drei oder mehr Teile aufzuteilen, die Idee aber dann wieder verworfen, weil es den Zusammenhang auseinanderreisst.  Zwei Teile werden es aber dann doch werden: Der heutige Teil beinhaltet Bilder aus Mima und der zweite Teil Bilder aus Tokushima.

Aber bevor ich zum eigentlichen Punkt komme, moechte ich noch kurz meine Erlebnisse von meiner Rueckreise gestern schildern. Also: Damals, im Ferienlager … j/k

Ich bin also gestern allein nach Tokyo zurueckgeflogen und merkte dann beim Aussteigen in Haneda, dass mein Portmonnaie nicht da war, wo es sein sollte. Auch nach hektischer Suche in allen Taschen und um meinen Sitz herum, konnte ich es nicht finden. Ein kurzer Anruf bei Schwiegermutter bestaetigte meinen Verdacht, dass ich es in ihrem Auto (ein VW Golf uebrigens, hehe) verloren hatte. Immerhin etwas. Das bedeutete dann aber, dass ich in Tokyo ohne Ausweispapiere und Geld am Flughafen Haneda festsaß. Jep, ziemlicher Mist. Ich bin dann zur Koban (=Polizeitstation) am Flughafen gestiefelt und habe dort um Hilfe gebeten. Da es scheinbar häufiger vorkommt, dass Leute das Geld zum nach Hause fahren vergessen, gibt es sogar ein System für solche Fälle. Nach ein paar Anrufen und Erklärungen und ein paar ausgefüllten Formularen (wir sind in Japan, schon vergessen?) hatte ich dann 1030 Yen in der Hand und konnte nach Hause fahren. Yippie! Der dienstälteste Polizist bestand dann noch darauf, dass ich 200 Yen seines privaten Geldes nehme, was ich wirklich nicht wollte. Aber er war sehr bestimmt dabei, so dass ich mir auf dem Weg noch einen Twix kaufen konnte (gibt es seit ein paar Wochen an Bahnhofskiosks zu kaufen). Es war mittlerweile 15 Uhr und ich hatte kein Mittagessen. Deshalb: Danke, lieber Polizist! Ich habe mich natürlich ausführlichst bedankt!

So, Zeit für den eigentlichen Artikel und viele, viele Fotos:

Menschen

   

     

     

Aufgenommen an Wochentagen, deshalb viele alte Menschen und Schüler. Erwachsene arbeiten.

     

Nickerchen 🙂

     

       

Der creepy Gaijin macht Fotos von Schulmädchen und ihren Röcken! Aber ich kann mich mit „es ist für die Wissenschaft!“ herausreden 🙂 Der Punkt hier ist, dass die Röcke in Tokushima im Durchschnitt gute 40 Zentimeter länger sind als in Tokyo. Wer in Tokushima Knie zeigt, gilt schon als verwegen. In Tokyo interessiert das wirklich niemanden und die Mädels haben so kurze Röcke, dass sie beim Treppensteigen oft ihre Hände benutzen um sicherzustellen, dass es keine ungewollten Blicke auf ihre Unterwäsche gibt. 🙂

Und hier ein paar Fotos von unserem Zug bzw. der Landschaft vor den Zugfenstern

      

     

   

      

Wer schon einmal in Tokyo war, wird auf diesem Bild eine Menge Unterschiede bemerken. (Z.B. gibt es keine automatischen Ticketschalter.)

Und hier ein paar Schnappschüsse aus Mima selbst

     

    

Diese Blüte erzeugt einen Ton, wenn man durch sie hindurchbläst.

     

Ein Rathaus auf dem Lande. Mein Rathaus in Kusatsu sah ziemlich exakt genau so aus.

Diese nette Oma war leider schon ein wenig Dement, aber sehr freundlich. Sie wollte uns zu einem leckeren und billigen Soba-Laden mitschleifen, aber wir hatten da schon gegessen. Sie war ausserdem Souka-Gakkai Anhängerin, hehe.

     

Japan ist eines der reichsten Länder der Erde. Auf dem Land rostet aber trotzdem vieles vor sich hin.

    

Der Getränkekistenzaun gehört zu einem Sakehändler.

     

Solche pittoresken Flussbetten sieht man in Japan relativ oft.

Seilhüpfen. 🙂

Wilde Müllhalden sieht man in Japan leider ebenfalls ziemlich oft.

     

In Südjapan findet man zu jeder Jahreszeit Zitrusfrüchte. Das hier dürften Dekopon (デコポン) sein. Vielleicht hat ja einer Lust, die deutsche Übersetzung nachzuschlagen?

      

Nein, das war kein Tsunami, sondern einfach nur Zerfall.

Oh, wie süß! Und dann heißt die Gute auch noch Sakura! Aber ich wette, wenn ich mich genähert hätte, hätte sie mich gebissen. Ich mag übrigens Hunde nicht.

     

Holzverarbeitung.

Der alte Mann hier war einfach genial. Wäsche aufhängen, angeln, den Golf-abschlag üben … der Mann weiß, wie man abhängt! Das in der Mitte ist übrigens sein Auto.

Nicht einmal im tiefsten Inaka (= auf dem Lande) ist man vor AKB48 sicher.

Und so sieht meine Frau aus. Ahem, ich meinte natürlich ein nationales Kulturgut.

      

Und hier noch einmal von innen.

Lecker Mandarinensaft, Schokoeis und Kuchen aus Sobamehl. (Im wahrscheinlich einzigen Cafe in Mima-shi gegessen.)

      

Unser Hotel. Es gab nur zwei Hotels im ganzen Ort. Hehe. Meine Frau bemerkte sehr treffend, dass das Hotel sehr „bubbly“ aussah. Damit meinte sie, dass es wahrscheinlich in der Zeit vor dem Platzen der Blase in Japan gebaut wurde, als Japan wirtschaftlich auf dem Zenit seiner Macht stand und viel Geld in völlig nutzlose und überdimensionierte Bauprojekte floß. Die meisten dieser Projekte entstanden in den 70er/80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Dieses spezielle Hotel war ursprünglich eine Bildungseinrichtung der japanischen Regierung, wurde dann aufgegeben und verfiel vor sich hin, bis es vor sechs Jahren von einem reichen Menschen aus Osaka aufgekauft wurde und jetzt ist es ein etwas heruntergekommenes Hotel.

Wie jedes auch nur halbwegs anständige Hotel in Japan hatte auch dieses Hotel ein öffentliches Bad.

    

Das Frauenbad am Morgen.

     

Das Männerbad am Abend. (Und ja, das sind meine Füße!)

      

Das linke Bild war leider nicht besser hinzubekommen. Mir ist nur glaube ich zum ersten Mal aufgefallen, dass hier tatsächlich die Nummer „4“ ausgespart wurde. Also Raum 303 und dann Raum 305. Wie ihr aus jedem billigen Japanreiseführer wisst, gilt die „4“ in Japan als Unglück verheißend, da sie die gleiche Lesung haben kann wie „Tod“.

Auf dem rechten Bild seht ihr ein traditionelles japanisches Frühstück inklusive Miso-Suppe, Natto und Tofu. Da ich Natto und Tofu nicht ausstehen kann, war ich ziemlich hungrig nach dem Frühstück. 🙂

Und das war der eigentliche Anlaß für unseren kleinen Ausflug: Udatsu no Machinami (うだつの町並み), was in etwa „Udatsu Innenstadt“ bedeutet.

     

     

Als „Udatsu“ bezeichnet man die gemauertenVorsprünge, wie der auf dem rechten Vorbild. Sie wurden von wohlhabenden Bürgern in der Edo-Zeit an die Seiten ihrer Häuser angebracht um das Übergreifen von Feuern auf das eigene Haus zu verhindern.

      

In der Udatsu Innenstadt werden diese Vorspünge heute als Touristenattraktion instand gehalten.

      

In Japan gibt es auch heute noch die Redensart „Udatsu ga agaru“, was wörtlich „die Udatsu werden gebaut (eigtl. wachsen nach oben)“ bedeutet. Die Bedeutung der Redensart in Deutschland würde ich mit „reich werden“ übersetzen. Man soll also die Seife kaufen um reich zu werden. 🙂

     

Der Name dieser merkwürdigen Blumen ist mir leider schon wieder entfallen.

      

Bambus wird oft als Blumenvase benutzt.

      

Der Frühling ist da!

Wort des Tages: おびただしい – obitadashii – gewaltig viel (wird benutzt, wenn etwas unüberschaubar viel ist, wie z.B. ein Vogelschwarm oder die Anzahl an Fotos in diesem Artikel)

Written by hanayagi

März 31, 2012 at 4:35 am